Wir erleben historische Zeiten: Deutschland war mal christlich


Neueste Zahlen für 2021, die vor ein paar Tagen publiziert wurden: Die Missbrauchsskandale haben 2021 einen Austritts-Rekord aus der Kirche seit Aufzeichnung aufgestellt.

 

 

Waren es in den 5 Jahren davor durchschnittlich 427'000, die jährlich aus der Kirche austraten, so waren es 2021 die Rekordzahl von 639'000. Seit der vollständigen Christianisierung der Deutschen Stämme um 950 sind zum ersten mal weniger als die die Hälfte der Deutschen noch in einer Kirche. Nur noch 49.7% sind Kirchenmitglied. Wir erleben historische Zeiten. Das Christentum ist eine Minderheit geworden und die nächsten Jahre werden die Erosion beschleunigen. Das wird einiges in unserer Gesellschaft verändern.

Die Schweizer Partei Christlich-Demokratische-Volkspartei (CVP) hat sich schon 2020 unbenannt in „Die Mitte“. Die Namensänderung wird bei der CDU irgendwann auch anstehen. Kirchensteuer und andere Privilegien werden folgen. Theologie an staatlichen Universitäten, wird der Vergangenheit angehören.

Früher wurde man in eine Religion reingeboren, man lief, ohne tieferes Nachdenken einfach mit. Ist halt Tradition, wie „Happy Birthday“ singen oder am Halloween, das Kürbis-Aushöhlen.

 

Beim Kircheneintritt muss man Fantasiegeschichten mitschlucken

Will man Menschen wieder zum Kircheneintritt bewegen, muss man schauen, einem Nichtgläubigen nicht nur ein gewisses soziales Verhalten schmackhaft zu machen, das er aber auch bei Amnesty International finden würde, oder kulturelle Leistungen, wie der Bau der Kathedralen, das man aber auch bei den alten Römern finden würde, sondern auch die dahinterliegende Ideologie.

Das Problem ist, dass mit dieser Mohrrübe „soziales Verhalten“ und „kulturelle Erbschaft“ eine hanebüchene Fantasiegeschichte mit einem sprechenden Busch, einer mysteriös drei-gespaltenen Gottheit, der Erschaffung der Welt in 6 Tagen (mit anschließender Ermattung am 7.ten Tag) und ein jenseitiges Strafgericht inklusive ewiger Hölle mitgeschluckt werden muss.

Wenn man nicht mit sowas aufgewachsen ist, wird es immer schwieriger, das einem von Wikipedia aufgeklärtem Publikum als verlockend darzustellen. Ich sehe das als aussichtslos. Das ist so, als ob heute  Menschen einem vom alt-ägyptischen Glauben mit der Sonne, die der Pharao in der Unterwelt jede Nacht über einen Fluss wieder zum Sonnenaufgang rudert, überzeugen wollten. Die Zeit für sowas ist einfach abgelaufen. Die Kirche wird sehr wahrscheinlich nie wieder auf einen grünen Zweig kommen.


Kommentare
Jochen Seelig
24.07.2022
Nun ist die Annahme der überlieferten Berichte als "Fantasie" selbst zu hinterfragen. Wie beispielsweise Immanuel Velikovsky belegte, ist die "Mystik" vor allem auf naturgeschichtlichem & zudem katastrophischem Erregungshintergrund gegründet, sie bildet sich im zeitgenössischen Verständnis heraus. Häufig kann sie als Klartext dechiffriert & so der Kollektiven Verdrängung entzogen werden. Als ein unwiderlegbares Beispiel verweise ich auf die Inhärente Logik des Josua-Ereignisses in Jos 10:11-13. Die komplexen Abhängigkeiten – dass ein Himmelskörper von als Meteoriten niedergehenden Trümmern begleitet sein kann wenn er zugleich nahe genug
vorbeizieht & genügend mächtig ist, um die Erde ins Taumeln zu bringen –
ist erst seit etwa hundert Jahren bekannt: der Bericht ist folglich wahr.
Weil diese Vorgänge überall auf der Erde zugleich beobachtet wurden, sind gleichartige “Mythen” durchaus als Ereignisse qualifiziert -- nicht aber chronologisch quantifiziert! -- synchronisier- & somit als Klartextmystik dechiffrierbar.
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Matthias Pöhm
24.07.2022
Nur weil ein Meteorit theoretisch, rein theoretisch irgend ein Ereignis hätte hervorrufen können, das in der Bibel beschrieben ist, sind die ganzen absurden Geschichten der Bibel nicht plötzlich wahr. Da ist ein sprechender Busch, da ist ein Gott, der 10 Gebote per Blitz in eine Steintafel meißelt, deren geschätzte 1,2 Tonnen Gewicht dann ein herkulesartiger Moses vom Berg herunterträgt, da ist ein Magier, der über Wasser laufen konnte, und da ist ein drei-gespaltener Gott der Eva aus einer Rippe von Adam erschuf, der schlappe 930 Jahre alt wurde und, und, und...

Das ist so, als ob ich Harry Potter für wahr halte, nur weil ein im Buch erwähnter Bahnhof in London tatsächlich existiert.
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Jochen Seelig
24.07.2022
Es ist nicht "irgend ein Ereignis", und auch nicht nur theoretisch, sondern tatsächlich (Himmelskörper zieht nahe genug vorbei, um die Erde ins Taumeln zu bringen). Es sind voneinander abhängige Ereignisse, was den damaligen Beobachtern aber nicht bekannt war. Dies ist übrigens das einzige Ereignis in der Bibel, das einen derartigen logischen Schluss zulässt.
Auch die anderen genannten Ereignisse können als anthropomorphisierte Ereignisse entschlüsselt werden, allerdings ohne die naturkundlichen Abhängigkeiten des Josua-Ereignisses.
Die historischen Berichte nennen die tradierten Gottheiten als zeitweise erdnahe, im aktuellen Verständnis durch erlebte Katastrophen die Welt existentiell bedrohende Himmelskörper
(nachweislich die Planeten Venus & Merkur [Madonna & Jesus, Allah & Messias] nebst Jupiter [Gott Vater], Saturn & Mars [mit wechselnden Rollen]).
Das Beispiel mit dem Londoner Bahnhof ist falsch, da es a) keine Beobachtung über Potters Zauberei gibt, und b) der Londoner Bahnhof bekannt ist bzw. das Konzept eines Bahnhofs sowie London.
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Matthias Pöhm
24.07.2022
Jetzt haben Sie mich überzeugt, ich sehe ein, Sie haben Recht. Ich wiederhole: Das anthropomorphisierte, vor dem katastrophischem Erregungshintergrund gegründet Josua-Ereignis, verweist auf die tradierte Logik, ist aber nicht chronologisch quantifiziert, synchronisier- & somit als Klartextmystik dechiffrierbar um den inhärenten Jupiter und Katastrophen einer in die Welt existentiell bedrohende Himmelskörper. Hab's verstanden!
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