Es gibt nur 2 Ur-Ängste - Sie finden keine Ausnahme


Ich habe durch Selbstbeobachtung festgestellt: Alle unsere Ängste lassen sich auf zwei Ur-Ängste (Grundängste) zurückführen. 
Ausser der Angst vor körperlichem Schmerz und vor Tod gibt es nur Ängste, die sich alle auf die Angst "in den Augen der anderen minderwertig zu sein" (Wie werde ich von anderen gesehen) zurückführen lassen. 

 

 

Nehmen wir ein Beispiel:

Die Angst vor Einsamkeit ist auch nur die Angst: „Was denken die anderen von mir“

Die Einsamkeit wird oft beschrieben als "Es gibt niemand, mit dem ich mich unterhalten kann" - Die "Unterhaltung" ist aber nur ein Mittel zum Zweck. Der eigentliche Zweck ist: "Da registriert mich jemand - wenigstens für dieses kurze Gespräch spiele ich für meinen Gesprächspartner eine Rolle". 

Unsere so oft zitierte Angst vor der Einsamkeit hat wieder ihre Wurzel in „Ich brauche spezielle Menschen, die mich in einer positiven Weise anschauen“. Es ist die Angst keinen speziellen Menschen, ("Freunde", am besten einen "Partner") zu haben, mit dem ich zusammen bin und der mir beständig die Fremdwahrnehmung liefert, wie speziell er mich sieht. Sowas nicht mehr zu haben, ist die erste Quelle der Angst vor Einsamkeit. 

Und dazu kommt noch die zweite Quelle, die noch schlimmere Angst auslöst: Ich will nicht,  dass andere mich als einsam sehen, " der hat niemand" - DAS ist die eigentliche Angst. Bei beiden Betrachtungsweisen, ist die Angst vor Einsamkeit nichts anderes, als die Angst, in den Augen der anderen minderwertig, oder niemand zu sein. 

 

 

Die Urangst, was andere von einem Denken, ist auch bei Erleuchteten aktiv

Buch über Erleuchtung und Erleuchtete

 


 

Erleuchtete haben dieses eine Erlebnis gehabt, da sind sie echt, aber wenn man deren gepredigte Lehren auf die Waagschale der Substanz legt, dann erkennt man Glaube, und nicht Wissen. 
 

Ja, das interessiert mich
Buch anschauen

 

 

 

Es gibt zwei populäre Bücher, die sich mit den Urängsten der Menschen auseinander setzen. Lassen Sie mich auf die dort aufgeführten Ängste eingehen. Sie haben alle als Triebfeder - Ich habe Angst, dass mich die anderen als negativ, als minderwertig, als niemand sehen:

 

Im Buch "Die 7 Archetypen der Angst" (von Varda Hasselmann) Grundängste

 

Angst vor Unzulänglichkeit = Sie lässt sich zurückführen auf die Urangst: Wie werde ich von anderen gesehen, wenn sie meine Unzulänglichkeit erleben. Die Unzulänglichkeit selber verursacht keine Angst, jedoch dass andere mich als unzulänglich sehen, DAS ist die eigentliche Angst.

Angst vor Wertlosigkeit = Sie lässt sich zurückführen auf die Urangst: Wie werde ich vor anderen gesehen – Der Gedanke "ich bin wertlos" ist IMMER verquickt mit Vorstellung in den Augen der anderen wertlos zu sein. Die Wertlosigkeit selber verursacht keine Angst, jedoch dass andere mich als wertlos sehen, DAS ist die eigentliche Angst.

Angst vor Unberechenbarkeit = Das ist die Angst , dass etwas passiert, über das ich keine Kontrolle mehr habe - Die Angst vor Kontrollverlust - Sie lässt sich zurückführen auf die Urangst:  Wie werde ich vor anderen gesehen, wenn ich keine Kontrolle habe. Die Unberechenbarkeit selber verursacht keine Angst, jedoch dass andere mich erleben, wie ich keine Kontrolle habe, DAS ist die eigentliche Angst.

Angst vor Mangel = Sie lässt sich zurückführen auf die Urangst:  Wie werde ich vor anderen gesehen, wenn ich Mangel habe. Die Mangel selber verursacht keine Angst, jedoch dass andere mich sehen, dass ich Mangel habe, DAS ist die eigentliche Angst.

Angst vor emotionaler Verletzung = Die Verwundung kommt direkt aus der Tatsache: Wie werde ich vor anderen gesehen – Sie lässt sich zurückführen auf die Urangst: Der andere sieht mich als minderwertig – DAS will ich vermeiden. Der vorgestellte Blick von anderen, DER verursacht die Angst.

Angst vor Versäumnis = Das ist die Angst etwas zu versäumen / zu verpassen. Ein Party, eine Veranstaltung, ein Event. Das ist die Angst etwas zu versäumen, wo ich Menschen erwarte, in deren Augen ich „Jemand“ sein könnte. Sie lässt sich zurückführen auf die Urangst: Wie werde ich vor anderen gesehen

Angst vor Lebendigkeit  = Diese Angst kann ich zwar nicht in mir beobachten, aber falls die existiert: Sie lässt sich zurückführen auf die Urangst: Wie werde ich vor anderen gesehen, wenn ich nicht lebendig sein kann.

 

Buch über eine radikale Entdeckung 

 


 

Dieses Buch ist das Radikalste, das ich je geschrieben habe. Drei Jahre habe ich dran gearbeitet. Ich demontiere mich darin selbst. Ich untersuchte meine eigenen Gedanken, und was ich da entdeckt habe, ist absolut erstaunlich. Es ist nämlich nicht das, was man denkt, dass man denkt... Dasselbe gilt auch für Erleuchtete

 

Buch anschauen

 

 

Im Buch "Grundformen der Angst" (von Fritz Riemann) - Grundängste

Auch in diesem Buch werden sieben Urängste aufgezählt. (Komischerweise überlappt sich keiner mit dem ersten Buch)

Angst vor Versagen  = Sie lässt sich zurückführen auf die Urangst: Wie werde ich von anderen gesehen. Ich möchte nicht, dass jemand denkt, dass ich ein „Versager“ bin. Das Versagen selber verursacht keine Angst, jedoch dass andere mich sehen, dass wie ich ein Versager bin, DAS ist die eigentliche Angst.

Angst vor Verantwortung = Sie lässt sich zurückführen auf die Urangst:  Wie werde ich von anderen gesehen, wenn ich bei Verantwortung versage. 

Angst vor Zukunft = Sie lässt sich zurückführen auf die Urangst:  Wie werde ich von anderen gesehen, wenn die Zukunft Scheitern, Versagen und Armut bringt

Angst vor Armut = Sie lässt sich zurückführen auf die Urangst:   Wie werde ich von anderen gesehen, wenn ich arm bin – Ich werde von den anderen dann als „Niemand“ gesehen. DAS ist meine Angst.

Angst vor Ablehnung - Die emotionale Verwundung rührt aus der Tatsache: Wie werde ich vor anderen gesehen – Der andere sieht mich negativ, er lehnt mich ab – DAS will ich vermeiden. Sie lässt sich zurückführen auf die Urangst: Wie werde ich vor anderen gesehen 

Angst vor Autoritäten = Sie lässt sich zurückführen auf die Urangst: Wie werde ich von anderen gesehen – in dem Fall: Die Angst von Autoritäten als minderwertig / niemand gesehen zu werden. 

Angst vor Vergangenheit = Diese Angst kann ich zwar nicht in mir beobachten, aber falls die existiert: Wie werde ich von anderen gesehen. Schmachvolle Erinnerungen in der Vergangenheit haben immer damit zu tun, dass ich dort in den Augen der anderen nicht der sein konnte, der ich sein wollte. Ein Niemand.

 

Erstaunlich, dass die zwei Autoren nicht die Angst vor körperlicher Verletzung und Schmerz aufgeführt haben. Die folgenden Ängste lassen sich alle auf diese zweite Urangst zurückführen: Die Höhenangst, Angst vor Dunkelheit, Angst vor Feuer, Angst vor Tieren (Schlange, Löwe, Spinne...), Angst vor Gewitter, Angst vor Hitze und Kälte, Angst vor Gewalt, Angst vor Tod usw.  Das alles sind Ängste, die sich auf die Angst vor körperlichen Schmerz (und Tod) zurückführen lassen.   

 

Es gibt nur die zwei Ur-Ängste

1)    Die Urangst vor körperlichen Schmerz und vor Tod

2)    Die Urangst in den Augen der anderen minderwertig zu erscheinen (Niemand zu sein)

 

Jede Angst, lässt sich auf eine dieser zwei Urängste zurückführen.

Setzen Sie unten einen Kommentar, falls Sie denken, eine Ausnahme entdeckt zu haben.

Ich will nicht Recht haben, ich bin offen zu entdecken "was ist wirklich". 

 

Woher kommt unsere Identität als "Ich"

Die Erleuchteten wollen uns weismachen, dass unsere Identität daher käme, dass wir denken, wir wären der Körper. Das ist Nonsense. Wenn man seine eigenen Gedanken über lange Zeit analysiert, lässt sich das nicht bestätigen. 

Ich habe aber durch diese Selbstbeobachtung herausgefunden, woher unsere Identität tatsächlich kommt.  Lesen Sie diese neue Erkenntnis in meinem neuen Buch „Nichts muss sich ändern“

 

Erfahren Sie Dinge, die Sie so noch in keinem spirituellen Buch gelesen haben.
 

Lesen Sie ausserdem, woher all unser Sorgen und Ärger kommen, und wie Sie diese für immer verlieren können. 

 

 

Wenn Sie öfter präsentieren müssen, dann ist mein Rhetorik Seminar München das Richtige für Sie.

 

Urangst auflösen - Ängste, die die Psychologie uns als Ur-Angst verkauft:

Urangst Verlassen zu werden

Die Angst Verlassen zu werden lässt sich auf die Angst vor negativer oder ausbleibender Fremdwahrnehmung zurückführen.

 

Urangst Fehler zu machen

Die Angst Fehler zu machen lässt sich auf die Angst vor negativer oder ausbleibender Fremdwahrnehmung zurückführen.

 

Urangst die Freiheit zu verlieren

Die Angst die Freiheit zu verlieren lässt sich auf die Angst vor negativer oder ausbleibender Fremdwahrnehmung zurückführen.

 

Urangst vor dem Unbekannten

Die Angst vor dem Unbekannten lässt sich auf die Angst vor negativer oder ausbleibender Fremdwahrnehmung zurückführen.

 

Urangst vor seelischem Schmerz

Die Angst vor seelischem Schmerz lässt sich auf die Angst vor negativer oder ausbleibender Fremdwahrnehmung zurückführen.

 

Urangst vor Enttäuschung

Die Angst vor Enttäuschung lässt sich auf die Angst vor negativer oder ausbleibender Fremdwahrnehmung zurückführen.

 

Urangst vor Armut

Die Angst vor Armut lässt sich auf die Angst vor negativer oder ausbleibender Fremdwahrnehmung zurückführen.

 

Urangst vor Einsamkeit

Die Angst vor Einsamkeit lässt sich auf die Angst vor negativer oder ausbleibender Fremdwahrnehmung zurückführen.

 

Urangst Verlustangst

Die Verlustangst lässt sich auf die Angst vor negativer oder ausbleibender Fremdwahrnehmung zurückführen.

 

Urangst lächerlich gemacht zu werden

Die Angst lächerlich gemacht zu werden lässt sich auf die Angst vor negativer oder ausbleibender Fremdwahrnehmung zurückführen.

 

Urangst vor Ablehnung

Die Angst vor Ablehnung lässt sich auf die Angst vor negativer oder ausbleibender Fremdwahrnehmung zurückführen.

 

 

Letztes Update: 1. Mai 2020


Kommentare
Peter Ochsenbauer
12.02.2017
Sehr geehrter Herr Pöhm,

möchte Ihre hervorragende Kompetenzen keineswegs in Frage stellen. Bitte also nicht als Kritik auffassen. Sie haben sicherlich Recht, dass Sie die zwei hauptsächlichen Grundängste der Menscheit aufgezählt haben, auf die sich jede andere Angst letztlich zurückführen lässt.

Es könnte noch eine andere Angst geben, welche ich bei sehr religiösen Menschen (egal welcher Art von Religion) beobachtet habe:

"Die Angst, dass sie Ihrem Gott (wer oder was immer das sein mag) nicht Genüge zu tun, oder eben ihrem Gott nicht "wohlgefällig" oder "ausreichend gut" zu sein. Quasi die Angst, in einer Art Sünde vor Gott zu leben." Oder: Quasi die Angst, den "Auftrag ihres Schöpfers" nicht erfüllen zu können. Was auch immer der Auftrag sein mag.

Herzlichste Grüße und eine gute Zeit,
Ihr Peter O.
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Peter Ochsenbauer
12.02.2017
Sehr geehrter Herr Pöhm,

ich vergass zu ergänzen, dass diese Angst der religiösen Menschen, ihrem Schöpfer nicht zu genügen, sich nicht unbedingt auf das eigene Geltungsbedürfnis dieser religiösen Menschen zurückführen lässt. Es soll tatsächlich Menschen gegeben haben, die sich "geopfert" haben, nicht um in Geschichtsbücher einzugehen, sondern, weil sie andere Menschen schützen oder retten wollten.

Ein Beispiel wäre eine Organspende, welche durchaus auch religiös motiviert sein kann.

Ich bin der Überzeugung, - und Sie mögen mich dafür für naiv halten - dass es durchaus auch Menschen gibt, die sich nicht selbst als den "Nabel der Welt" sehen. Ich bin der Überzeugung, dass es Menschen gibt, die wirklich gut sind und die nicht ausschließlich aus Eigennutz handeln.

Herzlichste Grüße
Ihr Peter O.
Antworten
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Matthias Pöhm
14.02.2017
Danke für Ihr Beispiel.
Auch derjenige, der ein Organ spendet, stellt ich in seinem Gedanken Menschen (oder einen Gott) vor, wie er sich über ihn (den Spender) freut, wie der Kranke oder seine Familie, oder die Gesellschaft das anerkennt, wie sie ihn alle dann wegen seiner heroischen Aufopferungsbereitschaft achten werden. Es ist nicht das Thema, ob sie das dann wirklich tun, sondern nur, dass er sich das VORSTELLT.

Die (Zitat) "Angst in einer Sünde vor diesem Gott" zu leben, ist exakt die Angst, in der eigenen Vorstellung von einem Individuum (ob Gott oder Engel oder Ausserirdische oder die Eltern) nicht gut gesehen zu werden.

Ob man das "religiös motiviert" oder "altruistisch motiviert" oder wie auch immer tauft, ändert nichts an den beobachtbaren Gedanken, die damit einhergehen.

Beobachten Sie sich wirklich mal selbst. Wenn Sie irgend etwas "Gutes" getan haben (Und wenn es nur das Aufräumen ist), dann gehen Ihre Gedanken in die Vorstellung, wie das andere sehen könnten. Es ist wirklich so.

Sie sagen, es gäbe Menschen die sich (Zitat) "nicht als der Nabel der Welt sehen", oder die "nicht aus Eigennutz handeln".

Das ist leider durch Selbstbeobachtung nicht bestätigbar. Die Gedanken der Menschen drehen sich ständig, ständig, ständig um sich selbst. Jeder Mensch ist in seinem Bewusstsein die Person, um die sich alles dreht. Ob sie Donald Trump heissen, oder ob es ein fünfjähriges Kind ist. Zu 90% drehen sich unsere Gedanken darum, wie andere uns hoffentlich sehen mögen, oder wie wir befürchten, wie sie uns NICHT sehen sollen.

Wie sehen mich die anderen!?

Das ist die Quelle fast all unserer „glücklichen Momente“; das ist im Gegenzug die Quelle fast all unserer Ängste.
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Sladjana Figgen
09.02.2019
Man o man. Wenn etwas schon geschieht, besonders was gutes, wen interessiert wer was dabei gedacht hat, ob es selbstlos ist oder nicht... es passiert. Übrigens, ich habe ein Ausschnitt aus deinem Buch gelesen, das mit dem Auto kaufen, schreib mal wie der Vater deine Freundin reagiert hat. Ich hab mich auf sein Auto tierisch gefreut:-)
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Matthias Pöhm
10.02.2019
Schreiben Sie mal, wie sich die Betroffenen fühlen, die seit dem Bombenattentat beim Boston Marathon im Rollstuhl sitzen.
Die Motivation zu helfen ist dieselbe, wie die Motivation ein Bombenattentat zu verüben.

Wir haben hier einen klassischen Zielkonflikt.
Ihr Ziel ist es, den Blick nach aussen zu richten und selektiv ein paar Ereignisse herauszupicken, wo wir im Aussen scheinbar etwas „Gutes“ getan haben, weil ein anderer ein paar Momente der Freude erlebte.
Mein Ziel ist es, sich nicht mehr über unsere wahren innersten Gedanken anzulügen, die nicht nur Ursache für fast all unser Freud & Leid, sondern auch der Kern fast all unserer Motivation sind.
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Hugo Zsolnai
15.02.2017
Leider ist immer wieder Angst ein wichtiges Thema. Ich bin derzeit 85 Jahre alt, habe böse Kriegsjahre erlebt, aber Angst spielt in meinem Leben keine größere Rolle. Mag sein, dass der Punkt1 ein wenig in meinen Gedanken auftaucht, aber ich glaube, dass Angst sehr viel von unserer Lebensfreude auffrisst. "Sich zu Tode gefürchtet, ist auch gestorben!" war immer der Satz, der mich die Angst vergessen ließ. Wer sich vor irgend etwas fürchtet, bekommt gerade das vom "Leben" als Aufgabe zugewiesen. Glauben Sie mir! Angstlos durch das Leben gehen ist etwas sehr Schönes!
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Peter Ochsenbauer
19.02.2017
Vielen Dank, Herr Pöhm,
vielen Dank Herr Zsolnai,

für Ihre interessanten Beiträge. Da spricht viel Lebenserfahrung aus Ihren Zeilen.
Aber ich bin nicht ganz der Meinung von Herrn Pöhm. Denn ich denke wirklich, dass es Menschen gibt, die sich selbst nicht so sehr in den Mittelpunkt stellen und die sich auch nicht davon abhängig machen, wie sie von anderen gesehen werden. Zugegeben wohl wenige, aber es gibt sie. Ich glaube, dass Sie viel mit solchen Menschen zu tun haben, die ein notwendiges Maß an Beachtung nötig haben.
Es gibt aber auch Menschen, die kein so ausgeprägtes Geltungsbedürfnis haben, weil sie beispielsweise in einer harmonischen Partnerschaft leben. Und die notwendige Aufmerksamkeit durch ihren Lebenspartner bereits ausreichend erhalten.
Auch gibt es Eigenbrödler, die nach dem Motto leben: "Ist der Ruf erst ruiniert, lebts sich´s völlig ungeniert." Es wäre meiner Meinung nach ein sehr anstrengendes Leben, wenn man immer in der Angst leben müsste, "Mein Gott, wie sehen mich die anderen oder wie denken denn die anderen über mich." Da kann ich getrost sagen, dass ich mich wichtigeren Problemen des Lebens zuwenden kann. Dieser Gedanke, wie mich die anderen sehen, ist für mich kaum von Bedeutung.

Denn man ist nur authentisch und glaubwürdig, wenn man so ist wie man ist. Alles andere ist Schauspielerei und kann sehr anstrengend werden.
Das tue ich mir nicht an.
Egal, was die andern über mich denken.

Herzliche Grüße und Danke für Eure Meinung!
P. Ochsenbauer
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Matthias Pöhm
26.02.2017
Sie schreiben (Zitat) „Dass es Menschen gibt, die sich auch nicht davon abhängig machen, wie sie von anderen gesehen werden, weil sie beispielsweise in einer harmonischen Partnerschaft leben. Und die notwendige Aufmerksamkeit durch ihren Lebenspartner erhalten.“

Das ist doch gerade das, was ich sage: Sie brauchen „Aufmerksamkeit“, durch egal wen. Ob das der Partner ist, oder die Gesellschaft, oder ein vorgestellter Gott ist völlig egal. Denn Ihre Identität, das Gefühl „Jemand“ zu sein, braucht IMMER andere, die Sie in einer gewissen weise sehen sollen. Dazu zählt natürlich auch der Partner.

Sie schreiben (Zitat) „Dieser Gedanke, wie mich die anderen sehen, ist für mich kaum von Bedeutung“ Dann haben Sie selber noch nie wirklich Ihre Gedanken beobachtet, sonst würde Sie so etwas nicht sagen.
Sie WÜNSCHEN sich, dass Ihnen egal wäre, was andere über Sie denken, aber das ist nicht der Fall.
Wenn Ihnen wirklich egal wäre, würden Sie sich nicht mehr Rasieren, Flecken auf der Hose würde Sie lassen, Lob wäre für Sie dasselbe, wie wenn Sie jemand vor allen wegen Ihres Aussehens beleidigt – nämlich völlig ohne innerliche Reaktion. Stolz würde es nicht mehr geben. Sie würden die wunderschönste Frau der Welt, ohne Bedenken mit erotischem Interesse auf der Strasse ansprechen können. Sie würden in der Fussgängerzone plötzlich beginnen können, allein auf einem Bein zu hüpfen. (Machen Sie das einmal, und beobachten Sie, wie Sie dabei fast sterben vor dem Horror-Gedanken, was die anderen wohl jetzt über Sie denken werden.)
All das TUN Sie nicht. Weil Sie, wie alle anderen auch, ständig mit dem Gedanken beschäftigt sind, wie Sie auf andere wirken.

Glauben Sie mir nicht, überprüfen Sie das bei sich.

Beobachten Sie sich einfach nur, schon wenn Sie hier einen Kommentar lassen. Sie stellen sich vor, wie das von den Lesern registriert wird. Das ist weder gut noch schlecht, das IST einfach so. Sowohl bei mir, wie auch bei Ihnen.

Nicht zu denken, was andere von einem denken, würde nur stimmen, wenn da „Niemand“ mehr in Ihren Gedanken ist, mit dem Sie sich identifizieren – Ihr Name wäre völlig ohne Bedeutung. Sie wären „Niemand“ und hätten Ihr “Ich“ verloren. Da wäre keine Person mehr zu Hause. Aber solange ein Mensch noch denkt, ein „Jemand“ zu sein, solange dieses gedankliche „Ich“ noch Gefühle bei ihm auslöst, solange hat er immer die Vorstellung, wie andere ihn als „Jemand“ sehen, ansonsten wären er ohne „Ich“.


Nun zu den Wohltätern, Organspendern, Lebensopfern, die angeblich selbstlos nur anderen helfen wollen.

Ich war 7 Jahre in der Karl Hein Böhm Stiftung und kenne daher Karl Heinz Böhm persönlich. Seine Hilfe für die Ärmsten in Äthiopien war die Hilfe für sein Ego. Er liebte Europa nicht, nur in Äthiopien fühlte er sich wohl. Hier der Grund: Er kam immer ins Schwärmen, wenn er davon berichtete, wie er in Äthiopien von den Armen in unbeschreiblicher Euphorie zu tausenden empfangen wurde. Der Retter und quasi Heilige. Sie nannten ihn „King Carl“. König. Diese Dankbarkeit und seine dortige Berühmtheit war seine eigentliche Triebfeder. „Wie sehen mich die anderen“. Schau wie sie mich verehren, bewundern, anerkennen. Da bin ich „Jemand“. Merken Sie’s?

Wie jetzt in einem Buch heraus kam, hat Pater Pio, der italienische „Heilige“ mit den Wundmalen Christi, sich jeden Morgen beide Hände, Füße und seine Brust mit Säure verätzt, damit er vor den Menschen, die seinen Beichtstuhl zu Tausenden bestürmten, nur ja in den Ruf der Heiligkeit gelangte.

Mutter Teresa schrieb selber, dass sie mit ihrem Werk Ihre eigene Seelen-Leere heilen wollte. Sie erkundigte sich wöchentlich, wie viele der geholfenen Kranken zum Christentum bekehrt werden konnten. Warum? Damit sie beim Vatikan, bei den Ordensschwestern und in der Öffentlichkeit als „Jemand“ (ganz spezielles) gesehen wird. Sehen Sie es? Da ist er, dieser „Jemand“. Ohne die Vorstellung, wie andere Sie sehen sollen, können Sie nicht „Jemand“ sein.


Es gibt 3 Möglichkeiten, wo Sie ihr Gefühl „Jemand“ zu sein herbekommen: 1) Sie tun, sagen oder schreiben etwas, damit es registriert wird 2) Sie erleben, dass es registriert wird. Z.B. Lob vom Chef. Leute hören Ihnen gebannt zu. Über Sie wird in Facebook geschrieben. usw 3) Sie stellen sich gedanklich andere vor, wie sie es registrieren. Das ist am Häufigsten. Sie halten in Gedanken eine tolle Rede, Sie geben nachträglich eine schlagfertige Antwort, Ihr Text wird bewundernd in der Zeitung gelesen, die Nachbarschaft bewundert ihr neues Auto… Ob es tatsächlich registriert wird, ist dabei egal. Nur durch diese Vorstellungen (Erlebnisse) entsteht bei Ihnen das Gefühl „Jemand“ zu sein.

Mein Artikel hat die Kernaussage: „All unsere Ängste lassen sich auf die Angst „niemand zu sein“ zurückführen, denn unsere Identität besteht ausschliesslich daraus, wie wir uns vorstellen von den anderen wahrgenommen zu werden. Wir sind nur deshalb „jemand“, weil in unserem Kopf ANDERE uns als Jemand sehen.
Sie wiederholen monochromatisch einfach nur Ihre Behauptung: „Es gibt Menschen, die selbstlos etwas tun“.

Ich hatte Ihnen doch oben im Kommentar geschrieben, dass diejenigen, die „selbstlos“ handeln, sich trotzdem Menschen vorstellen, die sie deswegen belobigen oder Bewundern. Es kann diffus „die „Öffentlichkeit“ sein, eine konkrete Person, ein „Gott“, Ausserirdische oder wer auch immer.

Der Kern der Artikels geht um unsere Ängste, wie Sie alle damit zusammenhängen, dass wir befürchten, in den Augen anderer minderwertig, oder niemand zu sein. Es geht hier nicht um angeblich selbstloses Handeln. Ich bitte Sie, sich in Ihren Kommentaren, an das Thema des Artikels zu halten.
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Peter Ochsenbauer
22.03.2017
Sehr geehrter Herr Pöhm,

dass Sie so viel Ihrer Zeit für so eine umfängliche Antwort geopfert haben, das ehrt mich. - Dieser eben geschriebene Satz gibt Ihrer Argumentation zudem Recht.

Vielen Dank für Ihre umfängliche Antwort! Etwas muss Sie ja doch an meiner Argumentation aber, so vermute ich, ziemlich gestört haben.

Ansonsten hätte ja Ihr abschließender Hinweis: "Ich bitte Sie, sich in Ihren Kommentaren, an das Thema des Artikels zu halten." doch eigentlich genügt?

Deshalb bedanke ich mich, trotz meiner "Themaverfehlung" für Ihre Aufklärung, der ich durchaus zustimmen kann, sofern man von einem Weltbild ausginge, dass frei von Werten, frei von Moral wäre und das menschliche Individuum, als sich selbst dienend, ansehe.

Insofern gebe ich mich geschlagen und man könnte Ihrer Argumentation zusammenfassend folgen, dass es nur diese beiden Ur-Ängste gäbe, sofern man diesem Weltbidl und den Menschen so sehen möchte, wie Sie ihn sehen.

Es gibt aber, Gott-sei-Dank, und ich möchte sagen, noch andere "inhaltsvollere" und "optimistischere" Blickwinkel auf die Seele und die Ängste eines Menschen.

Wie gesagt, ich wünsche Ihnen die Erfahrung zu machen, mehr Menschen kennen zu lernen, die nicht so ein starkes eigenes Geltungsbedürfnis haben. Ich wünsche Ihnen, dass Sie Menschen kennenlernen, die sich selbst nicht so sehr, also in einem verstärkten Maße, sich selbst nach Anerkennung lechzend und von der Anerkennung Anderer abhängig sehen und sich selbst von deren Meinung abhängig machen.

Leider mussten Sie da ja, gemäß Ihrer Antwort, entsprechende negative Erfahrungen mit entsprechenden Menschen machen. Da fühle ich mich mit Ihnen verbunden und ich kann Ihre Enttäuschung darüber verstehen. Es erklärt zudem Ihre Sichtweise.

Abschließend: Danke! Sie haben eine gute Menschenkenntnis! Ja ich rasiere mich nicht oft und ja, ich habe Flecken auf der Hose, das stimmt auch, genauso wie dass es mir nichts ausmacht, wenn man mich abfällig auf der Straße anblickt.

Diese Dinge sind mir nicht so wichtig.
Wie gesagt, es gibt noch einen anderen Blick auf die Ängste und Bedürfnisse einer Menschenseele,

Aber wenn man in verschiedenen Welten lebt, und man nicht ganz so offen ist, für eine andere Sichtweise, dann kann man natürlich jeden und alles auf seine eigene Sichtweise herunterbrechen und dann werden Sie in Ihrer Welt leben und ich in meiner Welt und natürlich werden Sie mit Ihrer Argumentation immer Recht behalten.

Sie werden Ihren Blick der Dinge verbreiten und dies alles so sehen wollen, gemäß Ihren Erfahrungen, deshalb ein Lob an Sie, denn Sie erklären sich mit Ihrem Weltbild und Ihrer Sicht auf die Ängste eines Menschen, als sehr ehrlich und sehr authentisch.

Das meine ich wirklich so und deshalb respektiere ich Ihre Meinung und Argumentation, auch wenn ich mir die Welt der Seele und Ängste eines Menschen, anders erkläre und erschließe.

Deshalb entschuldige ich mich bei Ihnen für meine Themaverfehlung und bitte nehmen Sie sich die Freiheit, meinen Kommentar hier zu löschen, zumal dies bei dem Upload Ihrer neuen Webseite vermutlich ohnehin geschehen wird.

Herzliche Grüße an Sie und ganz viel Erfolg bei Ihrem demnächst statt findenden Seminar !

Ihr Ochsenbauer P.

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Matthias Pöhm
26.02.2017
An Herrn Zsolnai
Dieser Artikel geht darum, dass sich unsere Ängste fast alle auf die Angst zurückführen lassen, in den Augen der anderen minderwertig oder niemand zu sein.

Ich erkenne in Ihrem Kommentar keinen Zusammenhang mit dem Artikel. Aber ich habe Respekt vor Ihrem Alter.
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Thorsten Johst
20.12.2017
ich sehe das so, es geht garnicht mal um die Angst davor, vor den Anderen Niemand zu sein, sonder einfach innerlich für sich selbst Angst zu haben Niemand zu sein. Wenn man das aber mal erfahren hat, dass es so ist, dann schwindet auch die Angst davor.Mann hört dann auch auf Dinge zu tun, die ständig vor diesem Niemandsein ablenken sollen. Für viele ist die innere Leere der Horror und löst schwerwiegende Depressionen aus. In der Tat ist es aber unsere Urnatur, mit der man durchaus leben kann. Und eigendlich auch muß. Aber Niemand will das. Außer vieleicht die sogenannten "Suchenden" der spirituellen Szene. Für sie ist das Jemand sein zu müssen zum Horror geworden und sie suchen nach Befreiung dieses Selbstzwanges, etwas definierbares darstellen und erfüllen zu MÜSSEN. Als erwachter Mensch kann man auch etwas tun, ich z.B. Schreibe Texte oder produziere Musik, aber ich bin das nicht. Die Musik ist was sie ist, aber was hab ich damit zu tun? Es hat Freude gemacht - und fertig. ich habe Talente mit denen ich in meinem Leben Spiele und trotzdem identifiziere ich mich damit nicht als DER KÜNSTLER. Oder der Jemand der das macht. Das Eine geht ohne das Andere.Ich habe Jahrelang allein gelebt als bewusstes Experiment, denn ich wollte wissen ob es möglich ist die Einsamkeit zu überwinden und etwas in mir zu finden, das mich aus mir herraus trägt. Ja das gibt es. Es war ein langer Prozess, mit viel Verzweiflung, Angst, Wut, Ablenkung, Einsamkeit, Trauer, Hass und Schmerz, es war wie ein Entzug. Diese Angst die in Ihrem Artikel beschrieben wird ist ledglch der Anfang, der Ausgangspunkt. letztendlich ist es egal ob man Urängste auf Zwei oder eine runterkochen kann. was bleibt ist Angst und die geht nur wenn man sich ihr stellt. Also Augen auf und durch, am anderen Ende wartet eine aufrichtige autentische würdevolle in ihrer Kraft stehende erwachte Version von Dir.
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Matthias Pöhm
20.12.2017
Es geht hier nicht ums Erwachen. Sorry!

Sie schreiben am Thema vorbei.

Ich erkenne nicht, dass Sie kapiert haben, um was es in diesem Artikel oben geht.
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Hans-Alexander Leukert
12.03.2017
Ohne Ihnen, Herr Poehn, oder den "Angst-Koryphaen" Hasselmann und Reimann zu nahe treten zu wollen meine ich, dass diese sogenannte "zweite Ur-Angst" (in den Augen der anderen minderwertig zu erscheinen) höherer Blödsinn ist.

Es gibt ein Sprichwort, "Do wat du wult, de Lüd snackt doch" ("Kannst tun, was Du willst, die Leute reden doch"), und ich bin der Überzeugung, dass niemand das Denken der "Leute" beeinflussen kann. Und wenn jemand hinter meinem Rücken redt, dann redet er/sie mit meinem A*sch.

Es ist folglich m. E. n. nur mangelndes Selbst-Bewußtsein, was hier als "Angst" dargestellt wird.

Liebe Sonntagsgrüße an alle

Alex
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Tobias Paar
12.03.2017
Das was Sie als Selbst-Bewusstsein beschreiben, ist in meinen Augen eine Möglichkeit, sich den Beurteilungen der anderen Menschen zu entziehen. Der Prozess bleibt dabei allerdings der Gleiche: Es geht mir darum, was andere über mich denken – auch wenn ich selbst einer dieser Menschen bin, die etwas über mich denken.

Wenn es mir nun gelingt, meine eigene Meinung von mir selbst, über die der anderen Menschen zu stellen, habe ich einen Zustand erreicht, in dem ich alles tun kan, was ich will.

Wenn ich einbeinig und nackt durch die Fußgängerzone hüpfe, und mir dabei meine eigene Meinung über mich ("Ich bin ein normaler, schätzenswerter Mensch und mache nichts abstoßendes") wichtiger ist als das was alle anderen über mich denken, dann wird es mir leicht fallen, das tatsächlich zu tun.

Genausogut könnte mir das aber auch mit weniger Selbstbewusstsein gelingen, wenn dafür zum Beispiel mein Freundeskreis mir mitteilt, dass sie mich nach wie vor schätzen, lieben und akzeptieren werden, wenn ich das mache. Wenn die Meinung meiner Freunde für mich mehr zählt als die Meinungen aller anderen Menschen, wird es mir auch gelingen, das zu tun. (Beispiel: Ich habe eine Wette verloren, werde aber von meinen Freunden als Held gefeiert, wenn ich den peinlichen Wetteinsatz einlöse)

Und deswegen glaube ich, dass Menschen mit einer starken Persönlichkeit oder gutem mentalen Training viel von dem aufholen können, was anderen Menschen mit einer aufputschenden Umgebung (starker Freundeskreis oder Familie, guter Coach, Motivationstrainer etc) in die Hände gelegt wird.
Die Kombination aus Beidem ist natürlich das beste, was einem passieren kann!
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Matthias Pöhm
13.03.2017
An Herrn Paar:

Es ist egal, welche Meinung über mich „am meisten zählt“. Ich bin bis zum Rest meiner irdischen Existenz davon abhängig, was andere über mich denken. Ob Freundeskreis, Familie, Partner, Arbeitskollegen, Facebook-Gemeinde, Leser beim Pöhm-Blog… oder wer auch immer.

Auch wenn Sie noch so einen starken Freundeskreis, Familie haben, Sie werden trotzdem immer mit den Gedanken beschäftigt sein, was der Rest von Ihnen denkt. Mit oder Ohne Motivationstrainer.

Sie beschreiben, was Sie gerne hätten, dass wäre, ich beschreibe „was IST“.
Antworten
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Matthias Pöhm
13.03.2017
An Herrn Leukert:

Ich erkenne an Ihrem Kommentar lediglich, dass Sie noch nie über längere Zeit Ihre eigenen Gedanken beobachtet haben.
Antworten
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Rainer Müller
12.03.2017
Sehr geehrter Herr Pöhm,

interessanter Artikel!

Jedoch meine ich, es gibt nur eine einzige Angst! Nämlich die vor Schmerz und Tod!
Die Angst, in den Augen anderer minderwertig zu erscheinen, löst einen psychischen Schmerz aus, den wir unbedingt vermeiden wollen. Egal, ob der Schmerz körperlich oder psychisch ist, wir wollen uns ihm entziehen, da er in jedem Fall weh tut.

Viele Grüße,
R. Müller
Antworten
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Matthias Pöhm
13.03.2017
Das ist ein anderer Ansatz. Sie wollen nicht mehr unterscheiden, ob der Schmerz physisch oder mental ist.

Ich finde diese Unterscheidung wichtig, denn beim mentalen Schmerz spielen die möglichen Gedanken anderer Menschen über mich die zentrale Rolle, beim anderen Schmerz überhaupt nicht. Das ist ein fundamentaler Unterschied und der Kern der Entdeckung.
Antworten
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Annegret Fischer
16.03.2017
Sehr geehrter Herr Pöhm,

Ich kann nicht nachvollziehen, warum ausgerechnet diese beiden Urängste die einzig wichtigsten sein sollen. Ich beschäftige mich mit Ängsten doch nur dann, wenn ich eine Chance habe, dass ich sie zumindest verringern kann.
Die Angst vor dem Tod ist eine Schutzfunktion, sie warnt mich vor echter Lebensgefahr, deshalb ist sie wichtig. Trotzdem weiß ich durchaus, dass mein Leben dadurch nicht unendlich wird und auch das macht Sinn, wer will schon ernsthaft so alt werden wie Methusalem.
Die Angst vor der Beurteilung anderer Menschen ist nun keine Angst, die mein Leben an sich bedroht, allerdings führt sie zu Überlebensstrategien (vgl. Ella Kensington "Glückstrainer" oder Paul Watzlawick "Anleitung zum Unglücklichsein") und da macht es für mich durchaus Sinn, genauer hinzuschauen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine Differenzierung dieser Angst die Möglichkeiten erkennbarer macht, diese Ängste zumindest zu verringern. Denn letztlich geht es uns nicht darum, ewig zu leben, sondern den möglichst idealen Zeitpunkt mitzubestimmen - den es natürlich nicht gibt.
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Wolfgang Tabak
14.03.2017
Hallo Herr Pöhm,
wenn Sie es gern großteilig haben, läßt sich alles auf eine einzige Angst zurückführen:
Verlustangst.
Angst:
das Leben,
die Gesundheit,
die Liebe anderer Menschen,
deren Anerkennung / Reputation …
zu verlieren.
Wobei wir gar nicht differenzieren müssen, ob der „Besitz“ real war oder nur eingebildet:
Gesundheit (obwohl der Krebs schon seit Jahren nagt),
Liebe (obwohl der Partner mehr auf das Bankkonto schielt),
Reputation und Anerkennung (obwohl die anderen mich für ein A…loch halten), …
Die meisten dieser Modelle kann man aus der Ameisen- (dann gibt es Milliarden Ängste und Phobien) oder aus der Adlerperspektive ansehen (dann gibt es nur eine). Suchen Sie sich das entsprechende Tier aus, dann finden Sie jede Zwischenstufe.
Schönen Gruß
Wolfgang Tabak
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Matthias Pöhm
14.03.2017
Sie reden (wie alle hier) am Kern des Artikels vorbei. Sie sollten einen Kommentar lassen, wenn Sie glauben eine Angst gefunden haben, die NICHTS mit der Angst vor der Beurteilung anderer zu tun hat.

Sie stellen einfach eine neue Theorie, eine Idee, eine Mutmassung auf. Sie kleben einfach nur eine neues Etikett "Verlustangst" an und denken, das wäre eine neue Erkenntnis. Das ist genauso wahllos, wie die zwei Autoren in Ihren Büchern. Ihre Verlustangst-Theorie lässt sich durch Selbstbeobachtung der Gedanken nicht bestätigen.

Bitte halten Sie sich an das Thema dieses Artikels.
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Wolfgang Tabak
14.03.2017
<<Bitte halten Sie sich an das Thema dieses Artikels. >>
Oh, das habe ich: Sie behaupten, es gäbe nur 2 Urängste und ich, es gäbe nur eine. Es braucht Ihre künstliche Differenzierung nicht.
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Matthias Pöhm
17.03.2017
Das Thema des Artikels lautet:
"Alle Ängste (ausser Angst vor physischen Schmerz) haben mit der Angst vor der negativen Fremdbeurteilung zu tun".

Kommentare sollen gesetzt werden, wenn Sie glauben eine Ausnahme dazu entdeckt zu haben. Ich habe nicht geschrieben: "Bitte lassen Sie einen Kommentar, wenn Sie eine neue Theorie zu den Ur-Ängsten haben" oder "Bitte lassen Sie einen Kommentar, wenn Sie 9 neue Phantasie-Urängste definieren wollen, oder 3 oder nur eine"
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Leo Nie
15.03.2017
Mir geschah oft etwas sehr Beängstigendes. Ich driftete aus meiner Person und/oder meine Seele verließ einfach den Körper. Dies entwickelte sich zu Ängsten die ich in Ihren Klassifikationen nicht wiederfinden kann.

Die Angst, den jenseitigen Dimensionen ausgeliefert zu sein. Bei mir handelte es sich um die Angst vor den Astralebenen und ihren Bewohnern.

Angst, von Astralwesen angegriffen zu werden. Angst, dass andere Wesen oder Präsenzen im Raum sind. Angst, dass diese in das Bewusstsein eindringen. Angst, sich in anderen Dimensionen zu verlieren, d.h. nicht mehr zurückzukommen.
Angst, Stimmen zu hören. Angst, berührt zu werden, obwohl da scheinbar nichts ist. Oft erlebt.

Obwohl ich davon nicht selbst betroffen war: Angst vor Albträumen.

Ich würde dies alles als Angst vor Kontrollverlust (auch wenn Kontrolle nur scheinbar existiert) gepaart mit Angst vor der geistigen Welt oder auch Angst vor dem Unbekannten bezeichnen.

Hierbei ging es nicht darum, wie mich ein geistiges Wesen oder auch ein anderer Mensch beurteilen könnten, sondern schlicht um das Ausgeliefertsein und die Angst vor den erschreckenden, übersinnlichen Dingen, die noch so passieren könnten.
Auch ging es hierbei nicht um Angst vor körperlichem Schmerz oder Tod. Wobei man Angst vor Kontrollverlust auch als Angst vor dem Egotod bezeichnen könnte, was im weitesten Sinne auch Angst vor dem Tod bedeuten würde. Das Erkennen, dass man keine Kontrolle hat entzieht dem illusorischem Ich-Gefühl das Fundament.

Ich denke, dass man bei psychisch kranken oder labilen Menschen andere Ängste beobachten könnte.

Alles Liebe L.
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Annegret Fischer
17.03.2017
Sehr gehhrte Frau Leo Nie,

für das, was sie erleben, bietet Watzlawick eine einfache und gleichzeitig wirkungsvolle Lösung: "Die Hand voll Bohnen" nennt er das Kapitel. Immer wenn man das Gefühl hat, dass man - von wem auch immer - auf geistiger Ebene kontrolliert wird, nimmt man eine Hand voll Bohnen oder Linsen o.ä. und bittet den Anwesenden, die genaue Zahl zu nennen, das kann man später ja leicht überprüfen.
Und wenn man das Gefühl hat abzuheben, sich also leicht, hell, weit oder verbunden zu fühlen, dann darf man sicher auch mal eine Bohne in die Erde fallen lassen, sie keimen und wachsen schnell und haben kräftige Wurzeln, klingt verrückt, kann aber durchaus hilfreich sein, weil die meisten Menschen nun mal in Bildern denken.
Trotzdem finde ich diese Angst vor Kontrollverlust ziemlich wichtig anzuschauen, sie kostet sehr viel Lebensqualität.

herzliche Grüße
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Matthias Pöhm
17.03.2017
Danke Herr Nie. Sie sind der erste, die hier einen Kommentar setzt, der sich mit dem Thema des Artikels wirklich beschäftigt.
Interessante Angst, die Sie beschreiben. Da ich diese Angst nicht an mir selbst kenne, kann ich in Selbstbeobachtung nicht untersuchen, was genau man da befürchtet, wenn man Angst hat, den Bewohnern der Astralebenen ausgeliefert zu sein.

Ich stimme Ihnen zu, dass das wahrscheinlich keine Angst vor negativer Fremdbeurteilung ist...

Oder vielleicht doch? Wenn Sie da in eine geistige Welt genommen würden, und nicht mehr zurück könnten, was genau befürchten Sie da?

Wenn Sie dort von Wesen fremdbestimmt sind, was ist schlimm daran? Vielleicht antworten Sie: Ich bin dann nicht mehr ich selbst? Dann käme die nächste Frage: Nicht sich selbst sein, vor wem? Kämen das nicht einer Art "Sklavendasein" in der jenseitigen Welt gleich? Sie wären dann in der jenseitigen Welt ein "niemand". Das können Sie nur sein, wenn Sie in den Augen von anderen, als ein "Niemand" gesehen werden. Aber das sind nur Mutmassungen, die ich hier anstelle.

Es ist jedenfalls sehr interessant, was Sie da beschreiben. Wie gesagt, ich kann das nicht erforschen, da ich diese Angst nicht habe. Ich weiss nur von anderen Ängsten, die ich an mir untersucht habe, dass es augenscheinlich erst mal nicht nach Angst vor negativer Fremdbeurteilung aussieht. Erst wenn man tiefer schaut und sich fragt "Was ist eigentlich dahinter?" - Was wäre, wenn das, wovor du Angst hast, wenn dieses XY wirklich passiert, was wäre daran so schlimm? Und dann muss man aufmerksam in sich schauen. Was ist der treibende Gedanke? Was ist die Angst dahinter? Und wenn dann eine Antwort hochkommt "Ich habe eigentlich Angst vor YZ" . Dann vielleicht sogar weiter fragen. Was wäre schlimm daran, wenn YZ eintritt? usw

Oder ist es in Ihrem Fall vielleicht doch die Angst vor Schmerz? Wenn man die christliche Religion anschaut wo der Seele nach dem Tod in das Fegefeuer oder in die ewigen Höllenqualen geschickt wird, dann könnte das eine Rolle spielen. Auch das müssten aber Sie durch Selbsterforschung heraus finden.

Ich kann nur Mutmassungen anstellen. Aber vielleicht ist das auch eine Ausnahme-Angst. Es könnte sein.
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Alexander Ehrlich
30.04.2017
Ich würde eine Reihe von Ängsten vor psychischen Zuständen als Ausnahmen anbieten, wie z.B. die Angst vor Einsamkeit, vor Überforderung und vor Orientierungslosigkeit. Denn all diese Zustände können als psychisch schmerzhaft empfunden werden und sind dabei zugleich nicht zwingend mit somatischem Schmerz oder der Angst vor Ablehnung verknüpft. Z.B. kann Einsamkeit allein wegen ihrer selbst willen als quälend empfunden werden, ohne, dass sie erst als unattraktives Merkmal auftreten muss, damit man vor ihr Angst bekommt.
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Matthias Pöhm
30.04.2017
Ich erkenne an Ihrer Antwort, dass Sie sich noch nie selbst untersucht haben.
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Alexander Ehrlich
31.05.2017
Nur weil ich nicht auf die selben Ergebnisse komme wie Sie, muss es nicht heißen, dass ich mich noch nie selbst untersucht habe, oder? ;)

Ich führe es nochmal anhand eines Beispiels aus: Ich meinte, dass, wenn z.B. ein auf einer einsamen Insel Gestrandeter mit der Zeit merkt, dass das soziale Bedürfnis in ihm nach menschlichem Kontakt zu hungern beginnt und ihm dieser quälende Reizentzug kaum zu ertragendes Leid beschert, dass es dann sehr wohl sein kann, dass man vor diesem Zustand der Einsamkeit eine Urangst haben kann, die dann eben keine Angst vor körperlichem Schmerz ist, da es eben ein "seelisches" oder geistiges Leiden darstellt. Ich war mir nicht sicher, ob sie eine Nuancierung zwischen diesen zwei Schmerzarten vorgenommen haben.
Ich verstehe auch nicht, warum Sie die Angst vor Einsamkeit nur auf die Angst zurückführen, von anderen als einsam wahrgenommen zu werden, da eben meiner Erfahrung nach Einsamkeit durch seinen "verhungernden" (Deprivation) Charakter allein extremes Leid sein kann.
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Yvonne Flückiger
01.06.2017
Angst vor dem Fallen (angeboren), Angst vor Gewalt, Angst vor den Irrsinnigen auf diesem Planeten,
IS und andern Kriegstreibern und Fanatikern! Hat m.E. nichts mit Aufmerksamkeit suchen zu tun!
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Matthias Pöhm
02.10.2017
Diese Ängste gehören zu der zweiten Angst, die ich oben beschreibe: Die Angst vor körperlichen Schmerz. Angst vor dem Fallen, Angst vor Krieg, Angst vor Feuer, Angst vor Dunkelheit.. usw hat damit zu tun, körperlichen Schmerz zu ertragen

Meine Aussage ist: Es gibt nur 2 Urängste:
1) Angst nicht positiv gesehen zu werden
2) Angst vor körperlichem Schmerz
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Tom Reg
02.10.2017
Sehr geehrter Herr Pöhm,
die Angst, wie man von anderen gesehen wird, führt auf die Angst zurück, nicht der zu sein, der man zu sein glaubt, das eigene Ich wäre nur eingebildet, die Selbsttäuschung könnte zusammenbrechen und man wäre tatsächlich so erbärmlich wie alle anderen auch: gewöhnlich, unerleuchtet, kränkbar, eigenartig, ... ein typisches Ich mit allen Begleiterscheinungen. Damit wird man konfrontiert, sobald man merkt, dass die Fremdbeurteilung nicht mit der Selbstbeurteilung übereinstimmt. Insofern stimmt Ihre Analyse, aber liegt hinter der von Ihnen beschriebenen Angst nicht die Primärangst, dass das eigene Ich eingebildet ist? Nur deshalb wäre es ja durch Fremdbeurteilung so leicht zu zerstören. Also wäre die Ur-Angst diejenige, kein Ich zu haben, Angst vor der Ich-Losigkeit (und damit die Angst vor dem Zustand eines Erleuchteten). Wahrscheinlich wäre es einfach, erleuchtet zu sein, wenn man nicht so eine große Angst davor hätte. Ich interpretiere alle Aussagen der Erleuchteten in dieser Richtung (und den Esoterik-Zirkus als Flucht vor genau der Angst, der es sich zu stellen gilt). Wenn du dich der Angst vor deiner eigenen Ich-Losigkeit vollkommen stellen kannst, kannst du erkennen, dass du gar keines hast. Wie die Erleuchteten sagen: Wir sind schon erleuchtet, wir können es nur nicht erkennen (ich würde sagen: wir haben eine panische Angst davor). Damit wäre Erleuchtung das Einfachste und gleichzeitig das Schwerste, alle Methoden und Praktiken ungeeignet, man braucht nichts können, man darf bloß keine Angst mehr davor haben (also vor der Erkenntnis, dass das Ich eingebildet und man "selbst" nichtexistent ist), und meine Selbstbeobachtung sagt mir: diese Angst ist beinahe panisch, wird aber mit allen denkbaren Methoden verdrängt, und der Guru-Kult ist eine davon: der Guru ist nur ein Angstberuhiger.
Alle von Ihnen aufgezählten Angstgrundformen konfrontieren den Menschen damit, dass sein Selbst und sein Ich nur eingebildet sein könnte. Mit Ihrer eigenen Interpretation (der Angst, wie man von anderen gesehen wird) konnte ich nicht so viel Anfangen, sie ging mir nicht weit genug, allerdings muss ich Ihnen natürlich recht geben. In Auseinandersetzung mit Ihrem Text ist mir wirklich ein Licht aufgegangen, danke dafür!
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Alex K.
15.02.2018
Hallo Tom Reg,

ihr Kommentar gefällt mir am besten, da er meine Ansicht am exaktesten widerspiegelt. Nicht nur das - sie haben meine Sicht sogar erweitert.

Bis ich Ihr Kommentar gelesen habe, sah meine Einteilung bzw. Definition von Angst folgendermaßen aus: Es gibt nur eine Angst: Die Angst vor dem Tod.

Zur Erklärung beziehe ich mich auf die Einteilung von Herrn Pöhm: Da körperlicher Schmerz nur existiert, um den Menschen auf eine Bedrohung des eigenen Lebens hinzuweisen, lässt sich meiner Meinung nach die Angst vor körperlichen Schmerz auf die Angst vor dem Tod zurückführen.

Die Angst, wie man von anderen gesehen wird, ist für mich persönlich auch zu oberflächlich. Wovor habe ich wirklich Angst? Natürlich: Davor, dass die anderen mich NEGATIV sehen und damit ablehnen. Und was ist daran schlimm? Das lässt sich auf die Steinzeit zurückführen: Wenn andere mich negativ sehen, mögen sie mich nicht und grenzen mich womöglich aus der Gruppe (dem Stamm) aus. Und was ist daran schlimm? Ich bin auf mich alleine gestellt in der Wildnis und meine Überlebenschance sinkt erheblich. Also: Ich habe Angst vor dem Tod. Nochmal zusammengefasst: Die Angst, wie man von anderen gesehen wird, lässt sich zurückführen auf die Angst vor sozialer Ausgrenzung, welche sich wiederum zurückführen lässt auf die Angst vor dem Tod.

Durch Ihren Text (Tom Reg) habe ich nun erkannt, dass man die Angst vor dem Tod noch exakter definieren kann: Als die Angst vor dem Verlust des Egos (des Ichs oder wie man es definieren will) oder in Ihren Worten: als die Angst vor der Erleuchtung. Vielen Dank für Ihren Augen öffnenden und in meiner Sicht sehr weisen Kommentar, den vielleicht nicht jeder auf Anhieb verstehen kann.

Liebe Grüße,
Alex
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Tom Reg
17.03.2018
Hallo Alex, danke sehr! Und Sie haben mich in Ihrem Kommentar nun davon überzeugt, dass es letztlich nur diese eine Angst gibt: die Angst vor diesem total Unbekannten, das wir als das Ende empfinden, Tod oder Erleuchtung macht da in der Art der Angst keinen Unterschied mehr. Zwischen dem körperlichen Tod und dem Tod des Egos können unsere Instinkte ziemlich sicher nicht unterscheiden, da danach keine Fortpflanzung mehr stattfindet und also auch keine Selektion zugunsten einer korrekt stattgefundenhabenden Vorausahnung mehr möglich ist. Nur diejenigen, die beides instinktiv als das absolute Ende vorausahnen und daher vermeiden, haben sich vermehrt fortgepflanzt, und daher ist auch die Angst vor beidem dieselbe. Es kann keine Unterschiede in Dingen geben, die den Instinkten gleichermaßen unbekannt sind und ihnen beide als dasselbe gelten. (Vorausgesetzt, Erleuchtete tragen sehr viel weniger zur Arterhaltung bei, als Normale. Dann wäre Erleuchtung gattungstechnisch wirklich mit dem Tod gleichzusetzen, mit dem Ende der Evolution der Art, und in der Evolution hätten sich auch nur ebensolche Instinkte fortgepflanzt.)
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Peter Klemm
13.10.2017
Einfach mal "Kritik Matthias Pöhm" googeln...und schon fällt das Kartenhaus zusammen... Weder ist dieser Blog noch sein Betreiber ernst zu nehmen. Finger weg !!!
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Matthias Pöhm
18.10.2017
Da weiss aber einer profund Bescheid...

Googlen Sie bitte auch nach "Matthias Pöhm Verbrechersyndikat" oder nach "Matthias Pöhm heilig" oder nach „Peter Klemm Weihnachtsmann“ überall werden Ergebnisse angezeigt. Das bedeutet für den Inhalt hier so viel, wie wenn im Herbst ein Blatt vom Baum fällt.

Die Tatsache, dass ich Ihren Kommentar hier nicht einfach lösche, ist für den, der wirklich versteht, Stellungnahme genug.
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Erzsébet Czakó
11.08.2019
Hallo Herr Pöhm,

ich hätte eine Frage: wäre in dem Fall der Angst vor Ungewissheit ein Überbegriff oder lässt es sich unter Punkt 1 oder Punkt 2 einordnen? Ich hab‘s mir überlegt, aber keine Antwort scheint 100% richtig zu sein und gleichzeitig sind alle bis zu einem Grad korrekt.
Liebe Grüße,
Elisabeth
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Matthias Pöhm
11.08.2019
Es kommt drauf an, WELCHE Ungewissheit es ist.
Wenn sich die Ungewissheit z.B. auf eine mögliche Krankheit bezieht, dann steckt die Angst vor körperlichen Schmerz oder Tod dahinter.
Wenn sich die Ungewissheit z.B. auf eine mögliche Arbeitslosigkeit bezieht, dann steckt die Angst vor Fremdwahrnehmung dahinter.
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Michaela Thiele
29.08.2019
Sehr geehrter Herr Pöhm

als Teenager überkam mich spontan der Gedanke "was wäre, wenn sich meine Eltern nicht kennengelernt hätten und mich gezeugt/geboren hätten... dann gäbe es mich ja gar nicht". Diese Möglichkeit des Nicht-Daseins hat grauenvolle Angst ausgelöst.
Schwärze, Nichts...
Die zweite Angst, die ich hatte, war die vor einem wie auch immer gearteten Weltuntergang, der alles auslöscht. Wieder das Nichts.
Ich bin froh und dankbar, dass es etwas gibt und dass auch ich existiere, was auch immer ich bin.

Herzliche Grüße und weiterhin viel Erfolg,
Michaela


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Matthias Pöhm
02.09.2019
Diese Angst vor dem "Nicht-Sein", die Sie beschreiben, gehört zu der Angst vor körperlichen Schmerz und Tod.
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Tanja  Eberle
20.10.2019
Herr Pöhm, und wenn es nur eine Ur-Angst gibt?

Ur-Angst vor Schmerz und Tod

Angst in den Augen von anderen niemand zu sein, beinhaltet dies nicht auch "der Tod des ICH durch Fremdwahrnehmung"? Somit würde sich meine Angst auf den Tod beziehen und nicht auf die Angst der Fremdwahrnehmung. Hinter dem Gedanken der Angst der Fremdwahrnehmung ein Niemand zu sein, steht der Tod. Vor dem habe ich Angst, oder?

Ich werde emotional verletzt: Angst vor Schmerzen
Ich erleide einen sozialen Abstieg: Angst nicht mehr der zu sein, der ich sein möchte= Angst vor dem ICH -Tod
Ich laufe rot an im Gesicht und man erkennt meine Unsicherheit: Angst, dass ich nicht mehr so gesehen werde wie ich möchte= mein ICH das ich mir vorstelle, das andere bittschön sehen sollen, stirbt in diesem Moment, weil ich das gewünschte Bild nicht aufrecht erhalten kann. Dahinter steht die Angst des Todes.
Antworten
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Matthias Pöhm
21.10.2019
Verzwickte Frage. Ich musste lange überlegen.
Das klingt zwar als Theorie logisch, aber das ist nicht das, was man in seinem Gedanken beobachten kann.

Die beobachtbare Gedanken sind bei Scham nicht "Mein Ich stirbt", sondern eher "der andere sieht mich hilflos, ohne Maske, nackt"

Als Speaker / Trainer würde ich Ihre Theorie gut verkaufen können, weil alles in einer Theorie vereint + weil sie "gut klingt", aber als Forschernatur sage ich: Die Zweiteilung in "Angst vor Schmerz + Tod" und "Angst vor Fremdblick" trifft mein Erleben besser.

Ausserdem: Wenn ich sage: Es gibt nur die "Angst vor Tod und Schmerz", dann muss ich ja trotzdem noch nachträglich eine Zweiteilung einführen. 1) den seelischen Schmerz und 2) den körperlichen Schmerz. Und habe wieder zwei Elemente, wie auch vorher.
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Tanja  Eberle
22.10.2019
Weshalb muss der Schmerz definiert oder zweigeteilt werden?
Nach Cicely Saunders gibt es den total pain, den totalen Schmerz. Sie beschreibt darin 4 Formen des Schmerzes: körperlich, seelisch, sozial und spirituell. Nun, wenn ich mich beobachte, dann kann ich an mir feststellen, dass alle 4 Formen des Schmerzes nach Saunders sich auf meinen Körper auswirken ( z.B. Herzschmerzen, Bauchschmerzen ect.). Natürlich ist da die Wahrnehmung abhängig von der Intensität des Schmerzes. Beim körperlichen Schmerz kann man dies z.B. subjektiv an einer Skala von 0-10 angeben.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass sich alle Formen des Schmerzes sich körperlich zum Ausdruck bringen. Deshalb kann die Ur-Angst des körperlichen Schmerzes in dieser Beschreibung aus meiner Perspektive so belassen werden ohne ihn zwei-drei oder vierzuteilen. Es beinhaltet alle 4 Formen des Schmerzes oder wieviele andere Formen es da noch gibt.

Wenn ich mich beobachte, dann stelle ich fest, dass es in meinem Denken einfacher ist in diesen 2 Ur-Ängsten zu denken wie sie es beschreiben. Da bin ich absolut bei ihnen. Nur, für andere ist dieses Denken jedoch sehr abstrakt und nebelhaft. Sie erkennen zum Beispiel diese Gedanken, die sie haben ( ich habe Angst in den Augen des anderen negativ gesehen) nicht so klar wie zum Beispiel sie, Herr Pöhm. Gehe ich nun bei ihrer Haushaltsrolle weiter nach unten, dann stelle ich bei mir fest, dass es wieder in meinen Gedanken neblig wird. Irgendetwas in mir weiss, dass es da Gedanken gibt, die ich in meinem jetzigen Bewusstsein noch nicht erkenne.

Nehme ich das Beispiel meines 3 jährigen Sohnes, so stelle ich fest, dass er in der Ur-Angst vor körperlichem Schmerz und dem Tod lebt. Ich kann nicht erkennen, dass er Angst hat negativ gesehen zu werden. Dann muss ich schlussfolgern, dass ein Kind mit 3 Jahren nur die Ur-Angst des körperlichen Schmerz und Tod kennt. Dann muss ich mir automatisch die Frage stellen, wann sich die Ur-Angst in den Augen anderer negativ gesehen zu werden sich entwickelt. Andreas hat jedoch Angst davor mit 3 Jahren alleine gelassen zu werden. Diese Angst gehört nach meinem jetzigen Verständnis zum sozialen Schmerz. Er denkt nicht was wohl andere darüber denken, wenn er weint, weil er gerade alleine ist.

Nehmen wir an ich werde gesteinigt: Dann erkenne ich die Angst vor körperlichem Schmerz. Ich habe aber nicht Angst vor dem Tod. Ich habe jedoch Angst und jetzt kommt*s: dass ich als Person von der Gesellschaft nicht akzeptiert werde. Diese Angst gehört zum sozialen Schmerz. Somit bin ich in den Augen der Gesellschaft ein Niemand. Und dies führt zu meinem gesellschaftlichen Tod. Vor dem habe ich Angst.
Schmerz und Tod sind unsere Ur-Ängste.
Auch eine Perspektive.
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Tanja  Eberle
23.10.2019
Zitat oben: "Dann erkenne ich die Angst vor körperlichem Schmerz. Ich habe aber nicht Angst vor dem Tod." Muss ich korrigieren: ...Ich habe aber nicht Angst vor dem körperlichen Tod.

Es ist so, dass es in meinem Verstsändnis nicht nur den körperlichen Tod gibt.
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Margret Marincolo
02.04.2020
Hallo Matthias,
wie ist es mit Ohn(e)MACHT? Wie ist es mit der Angst, keinen freien Willen zu haben? Sein Leben gar nicht selbst beSTIMMEn zu können? Ich spreche hier nicht davon OPFER zu sein. Ich spreche von einem genialen Pan vom Leben, der jedes Ego irgendwann einmal in die Knie zwingt.
Ich kenne diese Angst zur Genüge.
Für mich gehört sie weder zur "ANGST VORM TOD". Sie gehört auch nicht zur Angst "WAS DENKEN ANDERE VON MIR".
Beispiel: meine Jacky (Person Russell-Hündin) hat gerade mal wieder einen Tumor. Er kann gerade nicht operiert werden. Ich fühle Ohnmacht. Ich will es nicht meiner Hündin recht machen. ich will es meinem EGOn recht machen. Der Jacky noch ein bisschen "lieben" will. Und ich weiß – auch diese Geschichte folgt einem vollkommenen Plan. Dennoch. Ich liebe dieses Wesen. Ich weiß, ich werde sie irgendwann auf ihrem letzten Weg begleiten. Jede Form ist endlich. Trotzdem fühle ich Ohnmacht, weil ich keinen Einfluss auf das WANN und WIE habe.
Der einzige freie Willen den ich habe, ist die Bewertung, die ich den Dingen gebe.

Du könntest sagen, es ist ANGST VOR WANDEL, also letztlich auch ANGST VOR DEM TOD eines geliebten Wesens. Ich finde, da steckt viel mehr dahinter.
Danke für dein Feedback.

Margret
Antworten
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