Zeitgleich eigene Gedanken beobachten, ist unmöglich

Viele Erleuchtete nehmen sich selber und ihre erreichte "Fähigkeit" bezüglich Gedanken als Referenz, haben aber das Gespür dafür verloren, wie ein Nicht-Erleuchteter funktioniert und was nur für den möglich ist und was nicht. Ihre Anweisungen frustrieren die Menschen.

Stellen Sie sich vor, ein Kind sagt, dass es Alpträume hat und die Mutter gibt ihm dem Tipp: "Sag dir einfach im Traum, dass das nur ein Traum ist und beobachte den Traum nur, ohne Beteiligung…".
So eine Anweisung ist unsinnig, weil undurchführbar.

Erst nach dem Aufwachen kann das Kind sich in der Vergangenheitsbetrachtung sagen, dass das nur ein Traum war, aber während es in der Traumgeschichte ist, hat es keine Möglichkeit sich willentlich zum unbeteiligten Nur-Beobachter zu machen. Es gibt zwei sich ausschließende Zustände, die mit einer "Entweder, oder –Funktion verknüpft sind: 1) Entweder bin ich im Fluss des Traums eingetaucht und darin gefangen, erlebe ihn als echt und bin darin involviert, Oder 2), Ich bin draußen aus dem Fluss und schaue in der Vergangenheitsbetrachtung, was ich da gerade geträumt habe.

Genauso ist es mit den Gedanken. Wie beim Nacht-Traum gibt es bei fast allen Menschen nur zwei Zustände, die durch eine "Entweder- Oder Funktion" verknüpft sind: 1) Entweder bin ich im Fluss der Gedanken gefangen, erlebe sie als echt und bin darin involviert, oder 2) Ich bin draußen aus dem Fluss und schaue in der Vergangenheitsbetrachtung, was ich da gerade soeben gedacht habe.

Beides gleichzeitig ist nicht möglich. 

Es gibt keine Möglichkeit seinen Gedanken nicht zu glauben. Es ist nämlich nicht so, dass wir einem Gedanken NICHT glauben würden, sondern, was maximal möglich ist, ist, dass wir lediglich einen NEUEN Gedanken nachschieben, Z.B. "Der Gedanke soeben ist nicht wahr", dem wir mit Anstrengung eventuell wieder glauben können. (*)

Der Erleuchtete Werner Ablass hat kurz vor seinem Tod zu diesem Buch eine Rezension bei Amazon geschrieben

Buch über Erleuchtete und deren Scheinwissen

Erleuchtete haben dieses eine Erlebnis gehabt, da sind sie echt, aber wenn man deren gepredigte Lehren auf die Waagschale der Substanz legt, dann erkennt man Glaube, und nicht Wissen. 

Zitat Werner Ablass in der 5 Sterne Rezension: "Ich habe das Buch praktisch in einem Rutsch durchgelesen! ... Schonungslos wahrhaftig mit sich selbst deckt der Autor die Triebfeder der "Maschine Mensch" auf, wobei der sogenannte Erleuchtete mitnichten eine Ausnahme darstellt..."
 

Eigene Gedanken beobachten geht nicht parallel

Fast alle Erleuchtete geben aber Ihren Followern diesbezügliche Anweisungen. Ich habe solche gehört von Ramama Maharshi, Mario Mantese, Eckhart Tolle, Yolande Duran, Osho, Anssi Antila usw.

Mooji gibt beispielsweise in einem Talk einer Zuhörerin die nicht erfüllbare Anweisung: "Beobachte einfach deine Ich-Gedanken, und lass sie ohne Identifikation an dir vorbei fliessen". Dies zu können ist für ihn als Erleuchteten mehr oder weniger ohne Mühe machbar. Diese Fähigkeit kommt nämlich als Begleiterscheinung mit der Erleuchtung. Für Normalos ist das leider unmöglich. Mooji, wie alle Erleuchteten, können sich nicht mehr erinnern, wie sie selbst als Normalos funktioniert haben. Sie selber konnten es nämlich vor Ihrer Erleuchtung genauso wenig.

Werner Ablass, der kürzlich verstorbene Erleuchtete, bestätigte das. 

Was Normalos nur können ist, die Entweder-Oder Möglichkeit. Entweder im Gedankenstrom eingetaucht sein (aber kein beobachtendes Bewusstsein darüber, dass gerade Denken geschieht), oder aber als Beobachter aufgetaucht (wach), aber dann kann man sich der Gedanken nur als soeben geschehene Vergangenheit bewusst werden. "Ah, DAS hast du gerade gedacht". Das ist eine Erinnerung an die Gedanken, aber nicht die Gedanken selber. Beides gleichzeitig zu können, ist nicht möglich - es ist eine Gnade, wenn es passiert, aber man es nicht "machen."

Fast niemand kann sich während der Identifikation mit einem Gedanken sagen, dass das nur Gedanken mit einem Ich sind und dabei parallel die Gedanken einfach unbeteiligt weiterlaufen lassen. Denn Beobachtung geht nur dann, wenn die Gedanken schon vorbei sind. Es ist lediglich möglich, in der Vergangenheitsbetrachtung, (nachdem ich aus dem Gedankenstrom aufgetaucht bin), aber währenddessen die Gedanken aktiv sind, geht es nicht. Da ist man ohnmächtiges Opfer dessen, was gerade passiert und erlebt seinen "Gedanken-Traum" als wahr.
Wie beim Nacht-Traum, gibt es bei auch beim Denken nur entweder "Erleben" oder "Nachträglich Beobachten", es geht nicht "Sowohl… als auch".

Das ist wie das Tauchen in einem Fluss. Man ist entweder im Fluss getaucht, oder man ist draussen und beobachtet den Fluss von oben lediglich mit einer Erinnerung des Tauchens. Man kann nicht unter Wasser sein, und sich gleichzeitig als Taucher von oben beobachten.

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