Spricht Jesus vom Glücksdurchbruch?


Von den wahrscheinlich wenigen in der Bibel übrig gebliebenen Original-Zitaten von Jesus, weisen einige auf dieselben Erkenntnisse hin, die tausende von erleuchteten Weisheitslehrern, in tausenden von Jahren schon immer gesagt haben. Buddha, Krishnamurti, Platon, Eckhart Tolle. Ich habe erstaunt festgestellt, dass etliche Aussagen von Jesus vollkommenen Sinn ergeben, wenn man einige Ausdrücke  durch andere Ausdrücke ersetzt.

 

Wenn man überall, wo Jesus vom "Reich Gottes" spricht, den Glücksdurchbruch oder Erleuchtung einsetzt, oder wenn man für das Wort "Sünde" das Wort "Ich" oder "Ego", Bzw "Das Getrenntsein" einsetzt, dann sagt er plötzlich auch für mich verständlich dasselbe, was alle anderen Erleuchteten sagen. 

Nehmen wir an, folgendes würde stimmen: Der Glücksdurchbruch ist das einzige wahre Ziel, dass wir auf dieser Welt haben.

 

Im Glücksdurchbruch verlieren wir unser "Ich" und wir  erleben uns Eins mit allem. Man erfährt, dass es nie eine Trennung mit irgendetwas auf dieser Welt gegeben hat. Man kann alles akzeptieren, wie es ist, ohne es ändern zu wollen. Es gibt keine Meinungen zu irgendetwas mehr. Alles wird als frisch und neu erfahren. Man erfährt, dass man nie sie selbst etwas gedacht, gefühlt und gemacht hat, alle Gedanken, alle Gefühle, alles Handeln wird uns aus der universellen Quelle geschickt. Wir sind und waren immer schuldlos. Man muss für den Glücksdurchbruch eigentlich nichts tun, denn wir sind bereits DAS - wir erfahren es nur noch nicht. Das Gefühl des Getrenntseins ist die Illusion, der Glücksdurchbruch ist die Realität. Im Glücksdurchbruch erfahren wir die dritte Realität bereits jetzt. Die dritte Realität ist das Absolute. Die absolute Leere, der absolute Frieden, die absolute Stille, die absolute Liebe. "Die universelle Quelle" oder "das Absolute" ist das, was Jesus als "mein Vater" oder "Gott" bezeichnet. 

Weil aber Jesus sich eins mit dem Absoluten erfährt, wie alle Glücksdurchgebrochenen, spricht er auch von sich selber, wenn er das Absolute meint. Das hat zu einem gigantischen immer noch anhaltenden Missverständnis geführt. Zu glauben, dass Jesus von sich selbst als Person spricht, wenn er z.B. sagt "Zum Vater kommt ihr nur durch mich" ist der Basisirrtum des Christentums. Er meinte damit, dass es nur das Eine gibt, das Absolute. Und er, als Ich-lose Person, IST dieses Absolute – wie jeder Einzelne von uns. Es gibt ja nur DAS.

 

Lesen Sie mit dieser Annahme, dass es in unserem Leben nur um den Glücksdurchbruch geht, einige Bibelzitate: 

Und als er von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes?, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es beobachten könnte; auch wird man nicht sagen: Siehe hier! Oder: Siehe dort! Denn siehe, das Reich Gottes ist hier mitten unter euch. (Lukas 17,20-21)
 

Der Glücksdurchbruch, das Erfahren der Einheit, ist bereits jetzt Realität. Wir wissen es nur noch nicht.

 

Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wenn mein Reich von dieser Welt wäre, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht überliefert würde, jetzt aber ist mein Reich nicht von hier. (Johannes 18, 36)

Diese Welt hier ist eine Illusion, nicht real, die einzige wahre Welt ("mein Reich") ist das Absolute. Im Glücksdurchbruch erfahren wir es nur.

 

Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen. (Johannes 3, 3-5)

Der Glücksdurchbruch ist eine wahrhafte Neugeburt. Wir erkennen, dass wir das Absolute sind. Alles wird als neu und frisch erfahren, die Gedankenkommentare kommen zur Ruhe. "... kann er das Reich Gottes nicht sehen" heisst, wir sind bereits schon JETZT das Absolute, wir sehen es nur noch nicht. Das plötzlich auftretende "Sehen" dieser Wahrheit ist der Glücksdurchbruch.

 

"Ich und der Vater sind Eins" (Johannes 10,30)

Das heisst: Ich und das Absolute sind Eins. Jesus hat das exemplarisch für alle Wesen im Universum gesagt. Und wer sich als Eins mit dem Absuluten erlebt, der sagt solche Dinge wie "Ich bin der ich bin" oder "Zum Vater kommt ihr nur durch mich". Der Irrtum, dem 99% aller Christen unterliegen ist der Glaube, dass dies nur für die Person Jesus gilt. Jeder ist in Wahrheit diese "All das ist", jeder ist eins mit dem Vater. Unsere einzige Aufgabe ist, dies zu entdecken.

 

Sorgt euch nicht um das Essen, das ihr zum Leben, und die Kleidung, die ihr für den Körper braucht. Das Leben ist doch wichtiger als das Essen und der Körper wichtiger als die Kleidung. Schaut euch die Raben an! Sie säen nicht, sie ernten nicht; sie haben weder Vorratskammern noch Scheunen; und Gott ernährt sie doch. Und ihr? Ihr seid doch viel mehr wert als diese Vögel! (Lukas 12,23-24)
 

Im Glücksdurchbruch erkennen wir, das jede Kontrolle, jedes sorgenvolle Planen nutzlos war. (Siehe auch Blogeintrag "Kann ich das Leben kontrollieren?") Das Universum denkt durch uns und es handelt auch durch uns. Wir, als Schein-Ich, haben in Wahrheit keinerlei Kontrolle über irgendetwas - es wird uns nur die perfekte Illusion gegeben, dass es anders sei. So wie auch der Vogel über nichts Kontrolle hat. Der Vogel denkt nicht, der Vogel handelt nicht eigenständig, alles erfolgt aus dem Impuls, der vom Universum kommt. Zu erkennen, dass dies bei uns in Wahrheit genauso ist, ist unsere einzige Aufgabe.


Ihr sollt euch nicht von der Sorge um Essen oder Trinken in Unruhe versetzen lassen. Denn damit plagen sich die Menschen dieser Welt herum. Euer Vater weiß doch, dass ihr das alles braucht! Euch soll es vielmehr um das Reich Gottes gehen, dann wird er euch das andere dazugeben.(Lukas 12,30-31)
 

Das Unviversum, das All-das-ist, sorgt sich um uns. Aber nicht so, wie es unser Verstand will (Gesundheit, Anerkennung, Heirat, Kinder), sondern wie es unsere Seele will. Das Ziel einer jeden Seele ist der Glücksdurchbruch - das tiefste mögliche Glück. Wenn wir den Glücksdurchbruch als oberstes Ziel im Leben haben, kommt alles andere von selbst.

 

Ehe Abraham ward, bin ich. (Johannes 8, 58)

Wie jeder Glücksdurchgebrochene, von Platon über Ramana Maharshi bis Buddha, spricht Jesus als das Absolute, als das er sich erfährt. Das Absolute ist jenseits des materiellen Universums. Es gibt kein Anfang und kein Ende. Wie uns auch die Quantenphysiker bestätigen, gab es vor dem Big Bang, vor der Entstehung des Unviersums, weder Raum noch Zeit. Zeit, die wir hier subjektiv erfahren, ist eine Illusion. Jesus sagt nicht "Ehe Abraham ward, WAR ich" sonder er sagt "BIN ich". Das erlebt jeder, der im Glücksdurchbruch lebt: Alles ist Eins, ich bin das Absolute, ich bin das Ewige, ich bin schon immer. Es gibt in Wahrheit keine Zeit. Was wir hier mit den Sinnen erfahren, ist nur ein Riesen Traum. Das gilt für jeden Einzelnen von uns - nicht nur für Jesus. Im Glücksdurchbruch erkennen wir es.

 

Bleibt in mir und ich in euch! Wie die Rebe nicht von sich selbst Frucht bringen kann, sie bleibe denn am Weinstock, so auch ihr nicht, ihr bleibt denn in mir. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun. (Johannes 15, 4-5)

"Bleibt in mir" heißt: bleibt im Absoluten. Sieh die Welt vom Absoluten her. Dazu helfen z.B. die Perspektivenwechsel, die ich in meinem Buch "der Glückdurchbruch" vorschlage. Der Weinstock ist das Absolute. Alles was ist, ist das Absolute. Natürlich ist auch jeder Mensch das Absolute. Es geht nur darum das anzuerkennen, ändern können wir es sowieso nicht.
"Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht".   Wer im Glücksdurchbruch lebt, der tut Gutes (bringt Frucht) als FOLGE vom Glücksdurchbruch – Gutes tun, ist niemals als Ursache für den Glücksdurchbruch. (Ein weiterer Basisirrtum der Religionen) Jeder Gedanke, jedes Tun kommt aus dem Absoluten. So beschreibt es Jesus: "…denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun"

 

 

Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Überfluss haben. (Johannes10,10)

Das wahre Leben, ist das Leben im Glücksdurchbruch. Das Leben, das wir jetzt leben, ist ein Scheinleben. Wir erfahren virtuellen Mangel, Sorgen, Probleme - Tatsache ist aber, dass alles, was wir zum wahren Leben, zum tiefsten Glück brauchen, bereits jetzt im Überfluss da ist - im Glücksdurchbruch erleben wir es so! Jesus sagt nur: Ich bin da, damit ihr das erkennt!

 

Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr keinesfalls in das Reich Gottes hineinkommen. (Matthäus 18, 3)

Kinder, bis ca 3 Jahren, sind völlig Gedanken- und kommentarlos. Sie BE-urteilen nichts, sie VER-urteilen nichts. Sie nehmen alles wie es ist. Das ist der Zustand, den wir im Glücksdurchbruch (dem Reich Gottes) haben.

 

So kann nun keiner von euch, der nicht allem entsagt, was er hat, mein Jünger sein. (Lukas 14, 33)

Jede Identifikation mit etwas aus der materiellen Welt, jede Identifikation mit Erfolg, mit Partnerschaft, mit Fähigkeiten, Besitz, mit Kindern, mit Familie… verhindert den Glücksdurchbruch.

 

Dann sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn jemand mir nachkommen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf und folge mir nach! (Matthäus 16,24)

Sich selbst verleugnen heißt diese imaginäre Persönlichkeit, das "Ich" abzulegen. Denn dieses "Ich" gibt es gar nicht - außer in Gedanken. "Das Kreuz aufnehmen" heisst ganz einfach, alles anzunehmen "was ist."
Mit "mir nachkommen" meint er, das Absolute mit grösstem Verlangen erfahren zu wollen, den Glücksdurchbruch.

 

Seminarbeschreibung "Der Glücksdurchbruch"                                    Buch "Der Glücksdurchbruch"

 

Alle Erleuchtete haben trotz allem, noch erhebliche Muster laufen und es ist beileibe nicht alles Gold. Siehe Muni Satsang

 

Letztes Update: 29. Juni 2021


Kommentare
Harald Rosenstingl
13.05.2016
"Wenn man überall, wo Jesus vom "Reich Gottes" spricht, den Glücksdurchbruch oder Erleuchtung einsetzt, oder wenn man für das Wort "Sünde" das Wort "Ich" oder "Ego", Bzw "Das Getrenntsein" einsetzt, dann sagt er plötzlich auch für mich verständlich dasselbe, was alle anderen Erleuchteten sagen. "

sie sind der "erste" der auftaucht "der" dieselbe "beobachtung" gemacht hat wie "ich"
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Beat Wälti
07.06.2019
Lieber Matthias - hier bin ich einmal einig mit Dir, sogar ohne Widerspruch! :-) Vielleicht kann "Glücksdurchbruch" auch mit "Erleuchtung" ersetzt werden? Du kamst in erwähnten Zitaten zu denselben Erkenntnissen wie ich, das stimmt mich optimistisch; eine durchaus brauchbare Diskussionsbasis für andere Lebensthemen ...! :-)
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