Frage: Sind Kinder nicht glücklich, weil sie Zuwendung haben?


Frage: In Ihrem Buch schreiben Sie: "Kinder bis ca. zweieinhalb Jahren sind immer glücklich - denn sie denken nicht!" Das kann ich nicht bestätigen, da Kinder in dem Alter zwar nicht denken, dennoch sind sie traurig, wütend oder sie schreien, wenn sie nicht mit der Mutter zusammen sein können. Sie wollen erwünscht sein. Nur wenn ihre Grundbedürfnisse wie Aufmerksamkeit und Zuwendung erfüllt sind, dann sind sie glücklich.

Antwort:

 

Das Ziel meines Buches ist es, erwachsenen Menschen zu zeigen, dass es so etwas wie den Glücksdurchbruch gibt, ein Zustand, wo alle Sorgen, Ängste, Gewissenbisse, Schuldgefühle für immer wegfallen.
In meinem Buch geht es darum, den Menschen zu zeigen, dass sie bereits JETZT schon im Paradies leben, einzig das Denken (Mit Wünschen, Beurteilen, Was-denken-andere-von-mir usw) verhindert das.

Der Fokus meines Buches liegt nicht auf dem Schildern der Grundbedürfnissen von Kleinkindern, sondern darauf zu zeigen, warum Erwachsene unfähig sind, ein angstfreies Glück zu erleben. Wenn ich ein Zweijähriges erwähne, ist das eine Metapher, ein bildhafter Vergleich, wie "Nicht-Denken" funktionieren kann. 

 

 

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Wenn ein Zweijähriges bei der Abwesenheit der Mutter zu weinen beginnt, ist das eine impulsgesteuerte Traurigkeit aber kein Denkvorgang, wie bei Erwachsenen. Bei Erwachsenen kommt deren Ärger, Kummer, Sorgen usw, nur daher, weil sie sich eine Idee von der Welt gebildet haben, wie sie sein sollte und wie sie nicht sein sollte. DAS erzeugt all unsere Probleme. Kleinkinder haben das nicht.             

Ein Zweijähriges hat keine Zukunftspläne, kein Bedauern über Vergangenheit, keine Ziele, was heute, morgen oder in 5 Jahren im Leben noch erreicht werden muss, kein Gedanken von "Was denken jetzt die anderen wohl von mir", kein "Das ist aber moralisch falsch, oder richtig" ... DAS ist das Entscheidende. Diese Punkte haben alle ihre Ursache im "Denken". Auch wenn Sie recht haben, dass ein Kleinkind zusätzlich eine Bezugsperson braucht. Aber das Kind macht daraus kein Konzept. Das ist beim Kind impulsgesteuert vorhanden. Ein Konzept sind nichts anderes als immer wieder wiederholte Gedanken, die ich für wahr halte. Und daraus entsteht all unser Leiden. Das ist in Wien nicht anders als in Neu Dehli, oder New York.

Noch ein anderer Aspekt, den ich aus Ihrer Frage heraushöre: Ähnlich schlimm, wie für ein Kleinkind, wenn seine Mutter nicht mehr da ist, ist es für die Mutter, wenn ihre Mutterrolle in Frage gestellt wird. Wenn die Aussage richtig wäre "Das Kind ist glücklich, weil es nicht denkt", stellt mich das als Mutter in Frage. "Mich braucht es, ich bin wichtig, ich bin etwas Besonderes für dieses Kind. Ich möchte hören, dass das Kind glücklich ist, weil es MICH gibt". Daraus schöpfen die meisten Mütter ihre Identifikation. "Ich weiss, wer ich bin - ich bin eine Mutter! Ich bin für das Kind "Gott", endlich liebt mich ein Wesen bedingungslos, egal wie ich bin." Die meisten Mütter sagen "Das Kind könnte ohne mich nicht leben", aber die Wahrheit ist, dass sie ohne dieses Kind nicht leben könnten. Denn sie können diese empfangene Liebe nirgendwo in sich selbst finden. Und das macht Leben mit Kind furchtbar.

Jedes "Glück", das mit äusseren Umständen zusammen hängt (Partys, gute Freunde, Wettbewerb gewonnen, Drogen genommen, Job bekommen, Sex gehabt, Kind geboren usw) ist wie ein Kredit vom Leben, den Sie sich holen. Diesen Kredit holt sich das Leben irgendwann wieder zurück. Es saugt Sie aus, Sie fühlen sich leer. Das, was Ihnen einst Freude gegeben hat, wird plötzlich zu Ihrem Leid. Manchmal schon am nächsten Tag, manchmal erst nach Jahren. 

Nur das Glück ohne äusseren Anlass, das Glück, dass Sie in sich selber finden ist ohne angekettetes Leid erlebbar.

 

Letztes Update: 29. Juni 2021

 

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