Erinnerung an den 11. September 2001 - sollten wir vergessen


Unsere Gesellschaft erklärt uns, wir müssen Erinnerungen aufrecht erhalten. Jetzt um den 9/11 erinnern wir an die Toten und die "grausamen Terroristen", die dies verursacht haben. Ich war kürzlich in Zagreb und sah dort mitten auf einem Boulevard ein offizielles Plakat, worauf das Versprechen stand, die Massaker von Vukovar nie mehr zu vergessen. Die Bundesregierung und die Judenverbände geloben die Erinnerung an den Holocaust nie mehr zu vergessen.

Wenn wir die Dinge von der Perspektive der Spiritualität, der Perspektive der letzten Realität, anschauen wollen, dann ist das "Erinnern" das Verbrechen, nicht die erinnerte Schandtat. Erinnern bringt uns die Misere zurück, den Erhalt der Rachegedanken, den Erhalt der Vergeltung, den Erhalt der Schuldgefühle. Wir verlängern dadurch für alle das Leiden.

Jemand, der sexuell missbraucht worden ist, leidet nur deswegen, weil er den Missbrauch sein Leben lang in Gedanken wiederholt.

 

Gelebte Spiritualität: Ein Tag ohne Erinnerung

Überlegen Sie sich, es gäbe einen Tag, wo alle Erinnerung, alle Geschichte getilgt wäre. Kein Mensch würde etwas vermissen. Es gäbe keine israelischen Juden, die sich an Ihr gelobtes Land erinnern, dass sie wieder haben wollen. Keine Palästinenser, die sich an begangenem Unrecht erinnern, keine Indianer Nordamerikas, die sich an die Ungerechtigkeit der weissen Siedler erinnern … die Erinnerung macht uns das Leben zur Qual. Wir fordern diese virtuelle Konzepte von "Gerechtigkeit", "Fairness" und "Ethik" ein. Das Leben (ohne Gedanken der Menschen) kennt so etwas wie "Ethik" nicht. Ohne Erinnerung wären wir im Paradies. Deshalb sollten wir einen Tag der vergessenen Erinnerung, einen Tag der Geschichtslosigkeit einführen. Um die Menschen daran zu erinnern, dass ohne Erinnerung, ohne Gedanken an Vergangenheit, ohne Geschichte kein Problem herrscht. In diesem jetzigen Moment, in dem Sie das hier lesen, ist alles da, was Sie, lieber Leser zum Glücklichsein brauchen. Nichts fehlt, nichts muss hinzugefügt werden. Erinnerung an sogenanntes "Unrecht" lässt eine virtuelle Hölle wieder auferstehen.

Wir kommen nicht weiter, indem wir predigen, man soll "verzeihen", oder man soll "tolerant" gegenüber anderen Kulturen und Religionen sein, man soll "anderen selbstlos helfen" und gleichzeitig Erinnerung an Untaten im Gedächtnis behalten. Dieses Konzept des "Verzeihens" kennt keinen Endpunkt, weil es das Urproblem unberührt lässt: Das Denken! Wir denken, dass noch etwas verziehen werden muss. Durch die Aufforderung des Verzeihens können wir zu keinem Endpunkt kommen – auch nach Duzenden weiteren Generationen nicht. Wenn wir allerdings sagen: Wir vergessen alle Vergangenheit, alle Geschichte, alle Erinnerung, dann (nach wenigen Generationen) kommen wir zu einem Endpunkt. Das Konzept "Verzeihen" löst das virtuelle Gedankenkonstrukt "Ungerechtigkeit" nicht auf, es bleibt immer noch etwas "Was verziehen werden muss". Das spirituelle Konzept "da-ist-nichts-was-verziehen-werden-muss" löst alles.

Es gibt nur diesen jetzigen Moment - Unsere Konflikte auf der Erde können nur dauerhaft gelöst werden, wenn wir die Erinnerungen streichen.

 

Seminarbeschreibung "Der Glücksdurchbruch"                                                  Buch "Der Glücksdurchbruch"

 

Letztes Update: 29. Juni 2021


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