Psychologen improvisieren frei und jeder glaubt den Unfug


Die meisten Menschen überprüfen nicht, was Ihnen als Erklärung gegeben wird. Die Psychologen sind viel näher an Wahrsagerei, als sie uns weismachen wollen. 

Man hat ein Experiment veranstaltet. Man hat einen Spendenaufruf in der Fussgängerzone gemacht: Je 320 Leute wurden mit einer unterschiedlicher Variante um eine Spende gebeten. 

 Die erste Variante "Wir sind von einer Organisation, die kranken Kindern hilft. Wir wollen Sie fragen, ob Sie spenden wollen?" Es haben 25% gespendet. Bei der zweiten Variante hat man einen kleinen Zusatz eingeschoben.
Wir sind von einer Organisation, die kranken Kindern hilft. Sie werden wahrscheinlich ablehnen, aber wir wollen Sie fragen, ob Sie spenden wollen?“ Mit diesem Zusatz haben 40% gespendet.

So weit so gut. Aber jetzt die Begründung, die die Psychologen dazu lieferten.

Die Forscher sagten zum Grund: „Die Menschen wollen aus eigene Willen heraus handeln. Wenn jemand das sagt, fühlen sich die Menschen in ihrem eigenen Willen übergangen. Das führt dazu, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit das tun, was man Ihnen unterstellt.

Psychologie ist ein Wurfspiel. Ich werfe mit verbundenen Augen einfach einen Ball an die Wand, in der Hoffnung, dass er das Loch trifft. Da wird einfach mal schnell ne Theorie entwickelt, die irgendwie gut klingt. Denn der Psychologenforscher geht gewohnt davon aus, dass die Leute das einem "studierten Fachmann" schon irgendwie abnehmen.

 

Ich habe das Szenario des Spendenbettelns in Gedanken durchgespielt und erkannt: Ja, ich würde auch bei der zweiten Variante eher spenden, als bei der ersten. Aber dann habe ich geschaut, was sind meine wirklichen Gedanken, wenn ich das tue. Ich hab’s noch zweimal durchgespielt – und meine Gedanken waren immer diesselben. Hier das Ergebnis:

Sie tun es deswegen, weil Sie denken „Wow, was wird der mich für einen besonders grosszügigen Menschen halten, wenn ich jetzt trotzdem spende…“
Der Grund für die erhöhte Spendenbereitschaft ist: Wir können in den Augen des Spendensammlers plötzlich jemand aussergewöhnlich Besonderes werden. Und mit seinem Einschub „Wahrscheinlich werden Sie ablehnen“, kann ich ihn jetzt überraschen und dieses edle Fremdbild von mir erzeugen. DAS ist der wahre Grund und nicht „Fehlende Selbstbestimmung“

 

Erfahren Sie im Buch „Nichts muss sich ändern“, woher Ihre Identität nur kommt und warum Sie immer mit Angst durch’s Leben gehen müssen, solange Sie noch an dieser „Person“ hängen, die Sie glauben zu sein. Es gibt aber Befreiung. Buch anschauen.


Kommentare
Tanja  Eberle
03.06.2023
Bei der ersten Variante habe ich bereits eine vorgefasste Meinung über Spenden an Kinder. Beinhaltet diese Meinung ein Nein dann werden bei dieser Frage nur 25% spenden.

Bei der zweiten Variante habe ich ebenfalls ein Nein als Haltung jedoch teilt mir das Gegenüber mit, dass er meine Meinung/Haltung bereits kennt und sich darüber Gedanken gemacht hat ( durch die Ergänzung, dass ich wahrscheinlich nicht spenden will).Somit wird meine vorgefasste Meinung wahrgenommen und meinem Ego Anerkennung gezollt in dem mein Ego wahrgenommen wird ( das will das Ego schlussendlich. Es will immer gesehen werden).Dies erfreut mein Ego und wird dadurch dazu gebracht, zu spenden.

Fazit: Herr Pöhm, ich stimme ihnen bei und das wird ihr Ego erfreuen. Und mein Ego freut sich darüber ihrer Rhetorik folgen zu können. Ersetzen wir in der Psychologie die Selbstbestimmung oder den Willen mit „Ego“ kommen beide sie und die Psychologen auf das gleiche Ergebnis.
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Tanja  Eberle
03.06.2023
Ergänzung Definition Ego: Ein Ego besteht aus Gedanken die einem eine Identität als Mensch geben können wenn man sich daran orientiert.
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Matthias Pöhm
03.07.2023
Seh ich genauso
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Margit  Schulz
27.06.2023
Der eingeschobene Satz „Sie werden wahrscheinlich ablehnen" bei der zweiten Variante, ist eine mir bekannte beliebte Manipulationstechnik. Das kann man auch privat gut benutzen: „du wirst bestimmt nein sagen" und dazu noch lieb gucken. Wenn die Leute dann nein sagen, fühlen sie sich schlecht, sie wollen ein guter Mensch sein und in den Augen des Fragenden kein schlechtes Bild abgeben, frei nach dem Motto ,,ich bin doch nicht so schlecht wie du denkst, du irrst dich.“ Ich habe das selbst benutzt als ich jünger war. Das hat oft gut geklappt. Meiner Meinung nach wird hier das Ego angesprochen. Wenn man die Manipulationstechnik kennt, kann man dem besser widerstehen. Ich stimme Ihrer Analyse deshalb zu.
Es ist auf jeden Fall immer gut, Dinge in Frage zu stellen und sich auch selbst gut zu beobachten.
Deshalb danke für Ihre Arbeit. Ich finde es toll, dass Sie solche Sachen ansprechen und dass dann auch aufgrund von Kommentaren manchmal ein Dialog entsteht. Wir können daraus nur lernen und wachsen. Es ist gut, sich auszutauschen.
Liebe Grüße
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Matthias Pöhm
03.07.2023
Test
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Antonet Rrasi
24.08.2023
test 2
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